Weihnachten und Neujahr ist laut der Chefin der Tirol Werbung, Karin Seiler, für den Tourismus die wichtigste Zeit im Winter. Hier werde im Vergleich zur restlichen Saison die größte Wertschöpfung erzielt, und diese Zeit sei auch heuer gut gebucht. Weniger gut sieht es laut Seiler aktuell für den Jänner und vor allem für den März aus.
Gäste buchen immer kurzfristiger
Generell gehe der Trend immer mehr zu kurzfristigen Buchungen, so die TW-Chefin. Und es gebe auch viele Gäste, die im Winter zwei- oder sogar dreimal im Jahr für einige Tage nach Tirol zum Skifahren kommen. Hier stelle man schon fest, dass die Buchungslage für Jänner und März noch eine sehr verhaltene ist – wohl auch weil viele noch abwarten, wie hoch die Teuerungswelle im neuen Jahr ausfällt.
Seitens der Tirol Werbung rechnet man generell damit, dass sich die Wertschöpfung etwas nach unten bewegen könnte – nicht im Hochpreissegment, aber bei den billigeren Urlaubspackages. Grundsätzlichen blicken die Betriebe aber zuversichtlich in die Saison, heißt es.
Personalmangel größeres Problem als Buchungslage
Mehr Kopfzerbrechen als die Nachfrage mache den Betrieben aktuell der Arbeitskräftemangel, so Seiler. Fachkräfte seien ohnedies Mangelware, aber sogar Hilfskräfte seien teilweise schwer zu bekommen. Der eine oder andere größere Betrieb könne deshalb Stockwerke nicht aufsperren, weil Reinigungskräfte fehlen.
Dazu komme noch die starke Entwicklung hin zum kurzfristigen Buchen. Auch das stelle die Betriebe oft vor große logistische Herausforderungen – personaltechnisch genauso wie im Einkauf von Lebensmitteln, so Seiler.
Herkunftsmärkte bleiben unverändert
Auch heuer werden die meisten Gäste in Tirol aus Deutschland kommen, gefolgt von den Niederländern. Aber wie schon im Sommer rechnet die Tirol Werbung mit vielen Buchungen aus Österreich. Was den Städtetourismus im Winter betrifft, merke man immer noch das Fehlen der asiatischen Gäste. Es werde noch ein bis zwei Jahre dauern, bis sich dieser Markt erholt, so Seiler.