Aus der Halbjahresbilanz von Egger geht ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 353,7 Mio. Euro hervor. Dies bedeutet einen Einbruch von 26,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Thomas Leissing, Sprecher der Egger Gruppenleitung und verantwortlich für Finanzen und Verwaltung, berichtete am Mittwoch von „sehr starken Ergebnissen des Vorjahres“, die auf die Coronakrise zurückzuführen gewesen seien.
„Dieser Nachfrage-Boom hat seit dem Frühjahr 2022 merklich nachgelassen. Inzwischen sehen wir Nachfragerückgänge in fast allen Märkten. Gleichzeitig sind wir unverändert mit einer Vielzahl an Unsicherheiten konfrontiert“, sagte er.
Osteuropäische Märkte brachen ein
Der Ergebnisrückgang im ersten Halbjahr verteile sich „über alle Divisionen, wobei der Vorjahreszeitraum auch in allen Bereichen von einem außergewöhnlich guten Marktumfeld und Margenniveau geprägt war“, hieß es weiters. „Ergebnisrückgänge verzeichneten vor allem die osteuropäischen Werke, wo die Auswirkungen der Ukraine-Krise am unmittelbarsten spürbar wurden“. Egger betreibt auch Werke in Russland. Das Unternehmen investierte mit 229,7 Mio, Euro (Vorjahr: 141,1 Mio. Euro) aber auch kräftig.
Ausblick für die nächsten Monate gedämpft
Ebenfalls relativ wenig Optimismus zeigten die Verantwortlichen beim Blick in die Zukunft: „Der gesamtwirtschaftliche Ausblick bleibt auch in den nächsten Monaten mit großer Unsicherheit behaftet und wird weiterhin stark von den Herausforderungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten geprägt sein“. Egger rechne "mittelfristig mit einem unverändert hohen Preisniveau und einem stabilen Umsatz, jedoch mit einer moderaten Nachfrage aus den wesentlichen Märkten.
Egger beschäftigt laut eigenen Angaben weltweit rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zuletzt übernahm der Konzern ein Werk in Piacenza und betreibt damit 21 Produktionsstandorte. Das Unternehmen hatte im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von 4,23 Mrd. Euro erwirtschaftet.