Es sei seit Wochen bekannt, dass eine langfristige Fortführung mit anschließender Sanierung des Unternehmens nicht möglich sei, erklärte der KSV1870 – mehr dazu in Wohl keine Rettung für insolvente GA Actuation. In den vergangenen Wochen sei die Insolvenzverwaltung aber gut verlaufen, auf Lager liegende Ware sei noch verarbeitet und die hergestellten Produkte zu angemessenen Preisen abverkauft worden.
135 Gläubiger stellten Ansprüche
Die bisher anerkannten, offenen Insolvenzforderungen belaufen sich auf 5,3 Mio. Euro. Bisher meldeten 135 Gläubiger Ansprüche an.
Durch Forderungsanmeldungen der Dienstnehmer sei aber zu erwarten, dass der Stand der Passiva in den kommenden Wochen nochmals deutlich nach oben gehen werde, so der Kreditschutzverband. Die Entgeltansprüche der Mitarbeiter seien durch den Insolvenzentgeltsicherungsfonds abgesichert.
Produkte vorwiegend für Autoindustrie
Die GA Actuation Systems GmbH produziert Handbremshebel, Fußpedalwerke und Schnellmontagesysteme für Seilzüge, die vorwiegend in der Autoindustrie zum Einsatz kommen.
Das Unternehmen hatte am 9. November beim Landesgericht Innsbruck Insolvenz angemeldet. Zwei Insolvenzverwalter führten seitdem den Betrieb fort.
Umsatzeinbußen und Rückstellungen als Insolvenzgründe
Das Unternehmen war früher Teil des deutschen AL-KO Konzerns. Als Insolvenzgründe wurden erhebliche Umsatzeinbußen und Rückstellungen für Dienstnehmeransprüche (Pensionen) in Millionenhöhe angegeben.
Die Firma wurde 2017 von der General Aerospace GmbH übernommen und gehört seit Ende 2020 zur Münchner Beteiligungsholding Accursia Capital. Der Mitarbeiterstand wurde bereits von 150 auf 73 reduziert.