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Politik

Widmung wäre Notlösung für Schwarzbau

Für einen Schwarzbau im Venntal am Brenner läuft die Zeit. Für das Haus gibt es einen Abbruchbescheid, weil es keine schriftliche Baugenehmigung gibt. Durch eine Sonderwidmung könnte es erhalten bleiben. Betroffene und die Opposition im Gemeinderat fordern, dass die Gemeinde bei der Widmung alle Möglichkeiten ausschöpft.

In einem Informationsschreiben an die Grieser Gemeinderäte führte die betroffene Familie Steiner mehrere Widmungen an, die in den vergangenen Jahren von der Gemeinde gewährt wurden. Dabei handle es sich um Nutzungsänderungen, Hofstellen ohne Landwirtschaft, Neubauten im Freiland und geänderte Widmungen von gemeindeeigenen Jagdhütten.

Für die vom Abbruch bedrohte Liegenschaft, ein seit 30 Jahren bewohntes Haus, legte Familie Steiner ein Raumordnungsgutachten vor, wonach eine Sonderwidmung als Forst- und Fischereibetrieb mit Inhaberwohnung möglich wäre. Damit wäre das Gebäude rechtlich saniert und der Abbruch verhindert. In Hinblick auf den Spielraum der Gemeinde bei Widmungen fordert Familie Steiner Gleichbehandlung.

Gemeinde: Land prüft alle Widmungen auf Rechtmäßigkeit

Den indirekten Vorwurf der Ungleichbehandlung weist die Gemeinde im ORF-Gespräch zurück. Alle Widmungsanträge würden zuerst von Juristen und Raumplanern geprüft, danach im Gemeinderat entschieden und anschließend noch vom Land geprüft, so Bürgermeister Karl Mühlsteiger.

Wohnhaus in verschneitem Wald
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Um dieses bewohnte Haus im Venntal geht es, die Bewohner bieten einen teilweisen Rückbau an.

Unterstützung für ihr Anliegen hat Familie Steiner in der Zwischenzeit von der Opposition im Gemeinderat, die die erforderliche Umwidmung beantragen wird, und auch von der Landesregierung. SPÖ-Chef und Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer kündigte medial an, einen Runden Tisch zum Thema organisieren zu wollen.