Wie IVB-Geschäftsführer Martin Baltes gegenüber ORF Tirol erklärte, werde man heuer rund 60 Millionen Passagiere im Stadtverkehr transportieren. 2019, also im Jahr vor der Pandemie, waren es noch 69 Millionen Fahrgäste gewesen. Während der Coronavirus-Zeit mit ihren Einschränkungen ist die Auslastung von Bussen und Straßenbahnen deutlich zurückgegangen. Auch heuer sei in den ersten Monaten noch kein normales Jahr für den öffentlichen Verkehr gewesen, so Baltes.
In den vergangenen Monaten hat sich laut IVB-Geschäftsführer aber ein starker Aufwärtstrend bemerkbar gemacht. Möglicherweise spielen dabei die hohen Spritpreise eine Rolle. Es hätten inzwischen aber auch viele Menschen ein Klimaticket und würden das auch ausnutzen wollen. Dementsprechend nutzen diese Fahrgäste sehr stark den öffentlichen Verkehr, meinte Baltes.
Kontroverse in Innsbruck rund um Mobilität und Tempo 30
Der Innbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) sah in den steigenden Fahrgastzahlen eine Bestätigung dafür, den öffentlichen Verkehr in der Stadt weiter auszubauen. Der Bundesrechnungshof hatte zuletzt zusätzliche Maßnahmen angeregt, um die Nutzung von Bus und Straßenbahn zu forcieren. Darunter waren zusätzliche Fußgänger- und Begegnungszonen, aber auch Tempolimits oder eine City-Maut für den Individualverkehr. Während die Innsbrucker Grünen diese Vorschäge begrüßten, stieß eine City-Maut bei Volkspartei und FPÖ auf massive Ablehnung.

Zuletzt hatten in Innsbruck auch die Pläne für ein flächendeckendes Tempo 30 mit Ausnahme von Landes- und Durchzugsstraßen die Konfliktlinien in der Stadtregierung wieder deutlich gemacht. Von Grünen und SPÖ propagiert und durch eine Arbeitsgruppen inklusive Bürgerbeteiligung vorbereitet, wurden die Pläne für diese 30er-Geschwindigkeitsbegrenzung von ÖVP, Freiheitlichen und der Liste Für Innsbruck (FI) bei der letzten Stadtsenatsitzung abgeschmettert. Die bürgerlichen Parteien sprachen von einem „Rohrkrepierer“ des Bürgermeisters. Grüne und SPÖ kritisierten die Ablehnung, diese sei völlig unverständlich. Volkspartei, FPÖ und FI würden sich damit gegen Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung richten. Willi verwies auf eine Umfrage aus dem Vorjahr, wonach eine Mehrheit der Menschen in Innsbruck für eine Temporeduktion sei.