Wenn am Wochenende schönes Wetter ist, werden wieder tausende Tourengeher in Tirol unterwegs sein, um den frischen Pulverschnee zu genießen. Lawinenkommissionen im ganzen Land machen sich auf, um die Situation zu erkunden und zu beurteilen. In Galtür ist am Freitag ein dreitägiger Kurs zu Ende gegangen, in dem Kommissionsmitglieder darauf vorbereitet wurden, im Notfall selbst Verschüttete zu bergen und zu versorgen.
Üben unter erschwerten Bedingungen
Das Übungsszenario war, dass eine Kommission während einer Geländeerkundung einen Lawinenabgang beobachtete. Drei Spuren führten in den Lawinenkegel. Nach wenigen Minuten waren die Verschütteten, dargestellt durch Erste-Hilfe-Puppen, gefunden und ausgegraben. Geübt wurden unter anderem der Eintrag beziehungsweise Erhalt von Wärme sowie Reanimation „unter erschwerten Bedingungen und das auf einem sehr hohen Niveau“, so Riedl.
Wärme ist der Schlüssel nach einer Verschüttung
Der Notfallsanitäter und Medizinpädagoge Philipp Dahlmann hat das Ausbildungsprogramm für die Erste Hilfe am Lawinenkegel erarbeitet. Wärme ist für ihn der Schlüssel. Man versuche, die restliche Wärme des Patienten zu schützen und einzufangen, sodass er davon möglichst lange profitiere. Rettungsdecken, Anoraks, Biwaksäcke oder auch Rucksäcke werden genutzt, um das Lawinenopfer warm einzupacken.
Möglichkeit auch für Freizeitsportler
An einer anderen Fundstelle wurde die Reanimation mit Herzdruckmassage und Defibrillator geübt. Der Arlberger Skiführer Markus Lorenz sagt, viele der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer seien bei der Bergrettung. „Es ist nichts Neues, aber es wird immer wieder gefestigt“. Man könne es nicht oft genug hören, um in einer Stresssituation leichter agieren zu können, so Lorenz.
Auch Freizeitsportler haben die Möglichkeit, etwa beim Alpenverein oder bei Alpinschulen, Kurse zur Verschüttetensuche und Erstversorgung zu absolvieren.