Blick auf Innsbruck
ORF.at/Zita Klimek
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Umwelt

Innsbruck hat größte Chance auf Schnee

Unter allen Landeshauptstädten hat Innsbruck die größte Chance auf weiße Weihnachten. Hier liegt statistisch gesehen alle zwei bis drei Jahre Schnee zu Weihnachten. Das zeigte eine Auswertung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

In Österreich wurde es in den letzten Jahrzehnten an den Weihnachtsfeiertagen um durchschnittlich 1 bis 2,5 Grad wärmer. Damit sank nach Angaben der ZAMG die Chance auf weiße Weihnachten in den tiefen Lagen um 30 bis 60 Prozent. In den Niederungen liegt die Temperatur zu Weihnachten immer öfter über 0 Grad. Daher fällt Niederschlag eher als Regen beziehungsweise schmilzt gefallener Schnee schneller.

Trend zu milderen Temperaturen langfristig klar erkennbar

Die weltweite Klimaerwärmung wirke sich auch deutlich auf das Weihnachtswetter in Österreich aus, sagt Alexander Orlik von der ZAMG. „Natürlich gibt es von Jahr zu Jahr große Schwankungen, aber langfristig ist der Trend zu immer milderen Temperaturen zu Weihnachten klar erkennbar.“

„Vergleicht man zum Beispiel die durchschnittliche Temperatur am 24., 25. und 26. Dezember im Zeitraum 1961 bis 1990 mit dem Zeitraum 1991 bis 2020, dann zeigt sich zum Beispiel in den Landeshauptstädten Österreichs eine Erwärmung von rund ein bis zweieinhalb Grad“, so Orlik.

Meist nur alle drei bis sechs Jahre weiß

Die Chance auf weiße Weihnachten sei in den letzten Jahrzehnten in Innsbruck, Salzburg und Graz um 30 Prozent zurückgegangen, in Bregenz, Linz und Klagenfurt um 40 Prozent, in St. Pölten und Wien um 50 Prozent und in Eisenstadt sogar um 60 Prozent, berichtete der Klimatologe.

Statistisch gesehen gibt es in Wien, Eisenstadt, St. Pölten und Linz nur alle vier bis sechs Jahre zu Weihnachten eine geschlossene Schneedecke von mindestens einem Zentimeter Höhe. Bregenz, Graz und Klagenfurt sind durchschnittlich jedes dritte Jahr weiß. Am besten stehen die Chancen in Innsbruck und Salzburg, hier ist Weihnachten statistisch gesehen alle zwei bis drei Jahre weiß.

Räder mit Schnee in Innsbruck
APA/Barbra Gindl

Fast ein Meter Schnee im Jahr 1962 in Innsbruck

Den Weihnachtsrekord aller Landeshauptstädte hält die Wetterstation Innsbruck-Flughafen mit 96 Zentimeter Schnee im Jahr 1962.

Die weiteren Schneerekorde der Landeshauptstädte für Weihnachten sind: 55 cm am Flughafen Graz im Jahr 1994, 50 cm in St. Pölten im Jahr 1969, 47 cm in Klagenfurt im Jahr 1994, 40 cm in Salzburg im Jahr 1962, 39 cm in Eisenstadt im Jahr 1969, 47 cm in Wien Mariabrunn im Jahr 1969, 26 cm in Bregenz im Jahr 1969 und in Linz (Flughafen) lag die Rekordschneehöhe bei 25 cm im Jahr 1969.

Rekorde von knapp -30 Grad bis knapp +20 Grad

Auch die Kälterekorde liegen weit zurück. In der österreichweiten Auswertung aller ZAMG-Wetterstationen unter 1400 Meter Seehöhe ist der Kälterekord -29,0 Grad in Tamsweg in Salzburg in der Nacht auf 26.12.1944. Extrem war auch 1962. Damals lag die Höchsttemperatur am 25. Dezember in Vils (Bezirk Reutte) bei -19,8 °C. In Kitzbühel hatte es in der Nacht von 24. auf 25. Dezember 1962 -27,9 °C.

Den weihnachtlichen Wärmerekord hält für ganz Österreich die Wetterstation Salzburg-Flughafen mit 19,1 °C am 25. Dezember 2013.

Genaue Prognose für heuer noch schwierig

Eine genaue Prognose für das Wetter und die Schneelage für die heurige Weihnachtszeit sei derzeit noch nicht möglich, erklärte die ZAMG. Für Mitte kommender Woche zeichne sich derzeit eine sehr milde Wetterlage ab, mit Plusgraden selbst auf vielen Bergen. Nach aktuellem Stand der Prognose könnte dann kurz vor den Weihnachtsfeiertagen eine Kaltfront deutlich kältere Luft nach Österreich bringen