Überreste Steinböcke
LPA/Forststation St. Leonhard
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Wissenschaft

Sensationsfund: 7.000 Jahre alte Überreste

Anfang Juli sind am Gipfelplateau des 3.228 Meter hohen Lodner in der Südtiroler Texelgruppe Überreste von mindestens 15 Steinböcken gefunden worden. Diese sind rund 7.000 Jahre alt und damit älter als der Ötzi, so das Ergebnis einer aktuellen genetischen Untersuchung.

Die Knochenteile, Schädel und Fellreste wurden in San Michele sowie anschließend in einem Speziallabor für die Radiocarbonmethode der Queens University in Belfast untersucht, teilte das Land Südtirol am Montag mit und sprach von einem „archäologischen Sensationsfund“.

Lodner auf fast 3.000 Metern
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Am Gipfelplateau des Lodner auf fast 3.000 Metern wurde ein Fund gemacht, der sich nachträglich als Sensation herausgestellt.

Überreste aus der Jungsteinzeit

Konkret dürften die Überreste, die von vier Bergsteigern gefunden worden waren, ein Alter von etwa 7.018 Jahren haben – für diese Angaben gebe es eine Schwankungsbreite von 37 Jahren nach oben oder unten. Damit würden die Steinböcke in der Jungsteinzeit (Neolithikum) gelebt haben.

Überreste von Steinböcken
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Die Überreste wurden auf die Jungsteinzeit datiert, Ötzi lebte 1.700 Jahre später.

Die Überreste der Steinböcke übertreffen sogar einen menschlichen Zeitgenossen um etwa 1.700 Jahre, nämlich Ötzi, den „Mann aus dem Eis“, der im Jahr 1991 am Hauslabjoch an der Grenze zwischen dem Schnals- und Ötztal gefunden worden war.

Überreste Steinböcke
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Gut erhaltene Überreste von Steinböcken
Überreste Steinböcke
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Aufmerksamen Bergsteigern ist es zu verdanken, dass die Steinbocküberreste von Förstern geborgen und dann im Labor analysiert werden konnten.

Land Südtirol richtet Arbeitsgruppe ein

„Solche Funde sind gute Nachrichten. Wir werden jetzt die Wissenschaft arbeiten lassen und dann den Fundstücken den Platz zuweisen, der ihnen zusteht“, zeigte sich der für Museen und Forschung zuständige Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) erfreut. Derzeit sind die Überreste der Steinböcke in der Forststation St. Leonhard aufbewahrt, sie sollen bald dem Amt für Archäologie übergeben werden. Eine Arbeitsgruppe unter der Federführung des Naturmuseums sei bereits eingerichtet worden, hieß es. Diese soll über die weiteren Schritte entscheiden.