Das ergaben Messungen an den renovierten Standorten, hieß es seitens der Stadt. Insgesamt seien in Innsbruck 716 Wohneinheiten in 33 Gebäuden schrittweise saniert worden. Zum Beispiel wurden Außenhüllen wärmegedämmt, Fenster ausgetauscht oder Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert. Wenn sämtliche Sanierungsschritte der Renovierung umgesetzt würden, liege das Sparpotenzial sogar bei 85 Prozent.
Bei den Gebäuden handle es sich um geförderte Altbauwohnungen aus den Jahren 1940 bis 1960 mit einer Wohnfläche von 66.000 Quadratmetern. Auch zwei Schulen wurden saniert.
Ende November wurde das Programm abgeschlossen. Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) und die Neue Heimat Tirol (NHT) seien an der Strategie beteiligt gewesen. Das Passivhaus Institut (PHI) und die Universität Innsbruck begleiteten diese wissenschaftlich.
„Schrittweises Sanieren ist der Schlüssel“
Durch das Passivhaus-Konzept könne deutlich Energie eingespart werden. Das komme in Zeiten explodierender Energiepreise auch den Bewohnerinnen und Bewohnern in den geförderten Wohneinheiten zugute, betonte die Stadt in einer Aussendung am Montag.

Die schrittweise Sanierung der Wohnungen sei in bewohntem Zustand möglich gewesen. Nach einem umfassenden Plan sei schließlich die stufenweise Renovierung zu energieeffizienten, komfortablen Bauten erfolgt.
„Das Passivhaus-Konzept ist eine erprobte Lösung, um den Energiebedarf bei Gebäuden deutlich zu senken und das Klima zu schützen“, meinte Laszlo Lepp vom PHI. Er ist gleichzeitig Betreuer der Innsbrucker SINFONIA-Projekte. Die EU-Förderung zeige, dass großflächige Sanierungen mit hoher energetischer Qualität funktionieren. Das würden die Messungen beweisen.
NHT fordert Förderrahmen in Österreich
Diese Art der Sanierung stelle nicht nur technisch und handwerklich, sondern auch kostenseitig die aktuell größte Herausforderung am Bausektor dar, so NHT-Geschäftsführer Markus Pollo. Insofern sei der finanzielle Beitrag der EU wichtig gewesen.
Um die Erkenntnisse aus SINFONIA in größerem Rahmen anzuwenden, fehle in Österreich zur Zeit leider ein ausreichender Förderrahmen, sagte Pollo. Nicht zuletzt müsse eine energetische Sanierung auch die Mieterinnen und Mieter überzeugen. „Nur ein gebautes und gelebtes Sanierungs-Gesamtkonzept ist wirklich nachhaltig“, meinte er.