Holzlagerplatz der Stadtwärme Lienz
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Wirtschaft

Lienz: AK sieht Preistreiberei bei Fernwärme

Eine angekündigte und später zurückgenommene Preiserhöhung der Fernwärme Lienz hat für Aufregung gesorgt. Nach Angaben der Arbeiterkammer (AK) war eine Preiserhöhung von bis zu 141 Prozent von mehreren Zulieferbetrieben der Hintergrund.

Die Fernwärme Lienz, eine Tochter der landeseigenen TIWAG, hatte im November eine massive Preissteigerung für das Heizen angekündigt. Die Tarife für ihre rund 5.100 Kundinnen und Kunden sollten um rund 50 Prozent erhöht werden. Kunden sollten rückwirkend für das gesamte Jahr 2022 zur Kasse gebeten werden. Die Fernwärme Lienz begründete den Preisanstieg mit dem teurer gewordenen Ankauf von Biomasse – mehr dazu in Auf Lienzer kommt sattes Preisplus zu.

Mit Preiserhöhungen bis zu 141 Prozent argumentiert

Die AK Tirol wollte der Sache weiter nachgehen und forschte nach. Sechs Zulieferbetriebe der Stadtwärme Lienz hätten den großen Profit gewittert und den Preis für die Biomasse saftig erhöht, so die AK. Demnach liegen die Erhöhungen der vier liefernden Osttiroler Holzunternehmen und einer Waldgenossenschaft zwischen 100 und 141 Prozent. Auch die Stadtgemeinde Lienz als Lieferant der Stadtwärme habe den Brennholzpreis dem Vernehmen nach um fast 56 Prozent erhöht, hieß es in der Aussendung der AK.

„Das ist Kriegsgewinnlerei“, polterte AK-Chef Erwin Zangerl in einer Aussendung. Es sei nämlich Preistreiberei der Einheimischen, die die Heizkosten für die Bevölkerung explodieren lassen.

Preiserhöhung zurückgenommen

Nach Rücksprache mit der Arbeiterkammer Tirol, einer eingehender Prüfung der Stadtwärme Lienz und einem Gespräch mit LH Anton Mattle (ÖVP) als Eigentümervertreter wurde für die Fernwärmekunden eine Lösung gefunden. Die rückwirkende Preiserhöhung wurde zurückgenommen – mehr dazu in Keine rückwirkende Preiserhöhung in Lienz.