Schwaz hat Erfahrung im Umgang mit Flüchtlingen. Dort, wo vor einigen Jahren bereits 120 Menschen auf der Flucht untergebracht waren – nämlich im ehemaligen AMS-Gebäude nahe dem Tyrolit-Werk – werden ab 15. Dezember wieder bis zu maximal 90 Menschen aufgenommen, wie Bürgermeisterin Victoria Weber am Donnerstag im Zuge einer Pressekonferenz bekannt gegeben hat.

Beschäftigung und intensive Deutschkurse geplant
Die Schwazer Bürgermeisterin selbst war als Flüchtlingsbetreuerin tätig und deshalb sei es ihr wichtig gewesen, dass die Unterkunft nicht überbelegt werde. Gleichzeitig habe man sich im Gemeinderat darauf geeinigt, möglichst vielen Menschen auch Aufgaben zu geben und so eine tägliche Struktur zu ermöglichen. Dabei handelt es sich laut Weber um Hilfsdienste etwa im Bauhof oder bei Waldarbeiten.
Auch in Sozialvereinen sollen sich die Flüchtlinge betätigen können. Diesbezüglich habe es bereist einen runden Tisch gegeben, so die Sozialreferentin der Stadt Eva Beihammer. Parallel dazu war es den Stadtverantwortlichen wichtig, dass es Unterstützung seitens des Landes gibt, was das Deutschkursangebot betrifft. In weiterer Folge soll auch die Schwazer Bevölkerung, wie schon in früheren Flüchtlingswellen, eingeladen werden, sich einzubringen. „Je rascher die Menschen Deutsch lernen, desto schneller funktioniert die Integration.“, weiß Weber aus eigener Erfahrung.

Dornauer erklärt Sicherheitskonzept
Die Aufnahme von Flüchtlingen sorgt wie überall in Teilen der Bevölkerung für Verunsicherung, so die Bürgermeisterin. In Schwaz halte sich diese allerdings ihrer Einschätzung nach in Grenzen. Man habe sehr früh begonnen, ungeschminkt zu kommunizieren, so Weber. Das sei in dieser Frage aus ihrer Sicht besonders wichtig.
Was das Sicherheitskonzept betrifft, erklärte der für die Aufnahme von Flüchtlingen zuständige Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ), dass sowohl die Exekutive wie auch ein privater Sicherheitsdienst im Einsatz seien – der Sicherheitsdienst rund um die Uhr. Was die Vorbereitungen in Schwaz betreffen, sprach Dornauer von einer vorbildlichen Vorgehensweise.

Weitere Quartiere im Entstehen
Im Jänner sollen auch die bereits angekündigten Quartiere und Wohncontainer in Innsbruck und Kufstein bezugsfertig sein. Sie bieten für weitere 350 Menschen auf der Flucht Platz. Und auch in einer Gemeinde im Bezirk Innsbruck-Land soll in Kürze ein Quartier für Flüchtlinge entstehen. Wo, das werde Dornauer erst verraten, wenn die Details mit den Gemeindeverantwortlichen geklärt sind.