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Wirtschaft

Molinari insolvent: 33 Mitarbeiter betroffen

Die im Schienenfahrzeugbau tätige Molinari Rail GmbH mit Sitz in Wien ist insolvent, soll aber weitergeführt werden. Am Standort Schwaz ist ein Großteil der Mitarbeiter beschäftigt. Sie wurden im Zuge des Frühwarnsystems beim AMS gemeldet.

Die Firma gehört zur Molinari Rail-Unternehmensgruppe, die im internationalen Eisenbahnmarkt tätig ist. Eine Zweigniederlassung des Schuldnerunternehmens befindet sich in Schwaz in Tirol, wo 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Molinari bietet die Konzeption und Entwicklung von Schienenfahrzeugen und Subsystemen an und unterstützt Kunden als Dienstleister bei Zulassung, Inbetriebnahmen, Instandhaltung und Modernisierungen.

Stornierter Großauftrag brachte Schieflage

Laut Geschäftsführer Martin Zsifkovits haben zwei Insolvenzen – eines Partners und eines Kunden – sowie die Corona-Krise das Unternehmen in Bedrängnis gebracht. Hier sei es allerdings noch gelungen gegenzusteuern.

Durch den Krieg in der Ukraine konnte ein gemeinsam mit einer Partnerfirma geplantes Projekt mit einem Auftragswert von ca. € 40 Mio. nicht mehr umgesetzt werden. Den Zuschlag dafür hatte man bereits erhalten. Grund dafür war, dass die Partnerfirma zu einem russischen Schienenfahrzeughersteller gehört. Bei Umsetzung dieses Projekts wäre die Molinari Rail GmbH über mehrere Jahre ausgelastet gewesen, heißt es.

Die im Laufe des Jahres 2022 eingetretenen Preissteigerungen bei Materialien, Fremdleistungen, Energie- sowie Lieferengpässe hätten die Molinari Rail GmbH Österreich weiter unter Druck gesetzt, so Zsifkovits gegenüber ORF Tirol.

Außergerichtliche Lösung scheiterte

Seitens der Geschäftsführung habe man noch versucht, eine außergerichtliche Lösung anzustreben. Diese sei aber vor kurzem gescheitert. Vorbehaltlich der Zustimmung der 102 Gläubiger zu einem vorliegenden Sanierungsplan und einer 20 Prozent-Quote ist Zsifkowits zuversichtlich, dass das Unternehmen fortgeführt und ein Großteil der Mitarbeiter gehalten werden kann. Die Auftragslage sei gut, so der Geschäftsführer.

Die Passiva betragen laut Molinari Rail 14,6 Mio. Euro. Bei einem Scheitern der Sanierungsbestrebungen würden sich im Falle einer konkursmäßigen Abwicklung die Verbindlichkeiten auf mehr als 16 Mio. Euro erhöhen, so der KSV. Die Gläubiger und Dienstnehmer können ihre Forderungen bis zum 09.01.2023 bei Gericht anmelden.