An verkehrsreichen Tagen wird der Verkehr ohnehin nur blockweise durchgelassen. Die Blockabfertigung soll dann für mehr Sicherheit sorgen, weil die Fahrzeuge ohne Gegenverkehr durch den einröhrigen Tunnel gelassen werden.
Für die übrige Zeit wurde vom Land vor einigen Monaten eine 50er-Beschränkung erlassen, weil der in Jahre gekommene Tunnel der Fernpass-Strecke nicht mehr modernen Sicherheitsanforderungen entspricht – mehr dazu in Ab sofort: Tempolimit im Lermooser Tunnel.
Drosselung ab 300 Fahrzeugen pro Stunde
Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h sorgte allerdings auch für Kritik, weil sie bislang auch an Tagen mit sehr wenig Verkehr galt und da kaum mit Sicherheitsgründen zu rechtfertigen war. Nach einer Risikoanalyse führt das Land deshalb ab Montag ein dynamisches Tempolimit ein. Passieren weniger als 300 Fahrzeuge pro Stunde den Lermooser Tunnel, dann wird das Tempolimit über elektronische Anzeigetafeln im Vorfeld des Tunnels und an den Portalen auf 80 km/h erhöht.
Die Messung der Fahrzeugfrequenz erfolgt vollautomatisch direkt an den Tunneleinfahrten. Die Geschwindigkeitsbeschränkungen werden ebenso automatisch geschaltet – je nachdem, ob in beiden Fahrtrichtungen zusammen weniger oder mehr als 300 Fahrzeuge pro Stunde zu verzeichnen sind. Zusätzlich wird der Tunnel auch über die Leitstelle Tirol überwacht.
Bau von zweiter Tunnelröhre bis zum Jahr 2029
Langfristig will das Land die Sicherheitsstandards durch den Bau einer zweiten Röhre erhöhen – mehr dazu in Lermooser Tunnel: Zweite Röhre ist fix. Damit sollte dann auch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h beim Lermooser Tunnel wieder aufgehoben werden können. Bis zur Fertigstellung der zweiten Tunnelröhre werden allerdings noch Jahre vergehen.
Die Planungsarbeiten für das Großbauprojekt sind laut Land Tirol bereits voll im Gang. Mit einem Baubeginn kann aber frühestens in drei Jahren gerechnet werden. Für die Bauzeit werden nochmals etwas mehr als drei Jahre veranschlagt. Eine Fertigstellung der zweiten Röhre beim Lermooser Tunnel ist demnach im Laufe des Jahres 2029 zu rechnen.