Nach drei Jahren Bauzeit und mit einem Investitionsvolumen von 75 Millionen Euro geht die neue Silvretta Therme in Ischgl diesen Winter zum ersten Mal in Betrieb. Man blicke zwar optimistisch auf die nächsten Wochen, die Energiekrise bereitet den Verantwortlichen aber dennoch Sorgen, sagt Alexander von der Thannen, Obmann vom Tourismusverband Paznaun: „Die Energiekrise ist ein Damoklesschwert, das über uns schwebt. Wo man einfach nicht weiß, was Stand der Dinge ist.“
Die hohen Energiepreise würden sowohl das Skigebiet als auch jetzt die Therme hart treffen. Man ergreife aber bereits Maßnahmen, sagt Günther Zangerl, Vorstand der Silvrettaseilbahn AG, die Bauherr und Betreiber der Therme ist: „Wir werden zum Beispiel das Becken am Dach, der größte Energiefresser, nicht in Betrieb nehmen. Das bringt ungefähr ein Ersparnis von einem Drittel des Gesamtenergiebedarfs.“
Ischgl als Ganzjahresdestination etablieren
Bis auf die Freibecken wird das gesamte Gebäude mit Erdwärme beheizt. Dafür wurden 37 Erdsonden eingebracht. Das Haus umfasst Bade- und Saunabereiche für bis zu 600 Personen, Veranstaltungsräume und eine Eislaufbahn, die mit einer Fläche von 1.300 Quadratmetern im ersten Stock um das Gebäude verläuft. Bei der Errichtung ebenjener habe man auf Ammoniak verzichtet und auf umweltverträglicheres, wenn auch teureres CO2 gesetzt. Insgesamt 80 Ganzjahresarbeitsplätze entstehen.
Man wolle Ischgl durch die Therme als Ganzjahresdestination etablieren, so von der Thannen: „Speziell im Sommer und für die Verlängerung in den Herbst ist es sicherlich ein großer Impuls für die Region.“ Wann genau sich die Therme rentieren wird, konnte Günther Zangerl nicht sagen: „Man darf das auch nicht isoliert für die Silvretta Seilbahn AG sehen. Es ist für die ganze Region eine wichtige Investition, die hier getätigt wurde.“
Flexible Eintrittspreise
Beim Eintritt in die Therme setzen die Betreiber auf ein dynamisches Preissystem. Die Preise werden von einem Algorithmus einmal pro Tag für den Folgetag und alle weiteren Tage berechnet. Je nach Karte beginnt der Preis bei 30 Euro. Je nach Auslastung kann der Preis steigen.