Landesgericht Innsbruck
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Wirtschaft

Wohl keine Rettung für insolvente GA Actuation

Der insolvente Zillertaler Hersteller von Seilzügen GA Actuation Systems GmbH in Zellberg steht offenbar kurz vor der Schließung. Derzeit werde der Betrieb fortgeführt, so der Kreditschutzverband (KSV) in einer Aussendung.

Aufgrund der Geschäftsentwicklung der letzten Jahre sei aber klar, dass eine langfristige Weiterführung während des Insolvenzverfahrens nicht infrage komme. 73 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer und 250 Gläubiger sind wie berichtet betroffen. Die Passiva belaufen sich auf 10,5 Mio. Euro.

Neuer Investor nicht in Sicht

Klaus Schaller, KSV-Regionalleiter West, rechnete am Dienstag mit einer Schließung des Standortes kurz vor Weihnachten. „Ein Investor, der den Betrieb der Schuldnerin in dieser Form weiterführen will, ist bisher nicht in Sichtweite“, hielt Schaller fest und fügte hinzu: „Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre ist dies nicht weiter verwunderlich.“

Keine rechtzeitige Meldung an AMS

Der Kreditschutzverband führte klare Hinweise auf eine seit Jahren bestehende mangelhafte Kosten-Erlös-Struktur ins Treffen. Ein in Relation zu den am Markt erzielbaren Preisen hoher Materialeinsatz habe dazu geführt, dass das Unternehmen keinen einzigen Monat im Jahr 2022 mit einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis abschließen konnte.

Das Management hatte offenbar im Vorfeld der Insolvenzeröffnung keine Meldung an das Arbeitsmarktservice vorgenommen. Damit seien alle Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer bis zumindest 16. Dezember für den Insolvenzverwalter in seinen Berechnungen mitzuberücksichtigen, erklärte der KSV. Auch würde im Rahmen der Fortführung darauf geachtet, lagernde Rohmaterialien noch erlösbringend einzusetzen.

Erster Verhandlungstermin im Dezember

Die erste Verhandlung am Landesgericht Innsbruck ist am 21. Dezember anberaumt. Bis zu jenem Tag dürfte der Betrieb mit einem Auftragsvolumen von rund 1,9 Mio. Euro ausreichend ausgelastet sein, so der KSV. Der Insolvenzverwalter führe auch Verhandlungen mit einem Großkunden über eine mögliche Bezuschussung einer weiteren Fortführung in den nächsten Wochen. Das Verhandlungsergebnis stand hierzu noch aus.

Die GA Actuation Systems GmbH produziert Handbremshebel, Pedalwerke und Schnellmontagesysteme für Seilzüge, die vorwiegend in der Autoindustrie zum Einsatz kommen. Das Unternehmen hatte am 9. November beim Landesgericht Innsbruck Insolvenz angemeldet. Zwei Insolvenzverwalter haben seitdem den Betrieb fortgeführt.