Durch den Mangel an Lehrerinnen und Lehrern werden derzeit auch Lehramts-Studierende in Schulen eingesetzt. Diese Entwicklung sieht die Fakultät für LehrerInnen-Ausbildung kritisch. Dadurch stünden immer mehr Studierende ohne adäquate Ausbildung den Herausforderungen des Schulalltags gegenüber.
Die Fakultät für LehrerInnenbildung
wurde vor zehn Jahren in Innsbruck als erste eigenständige derartige Fakultät Österreichs gegründet und sah sich als Signal für eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung. Mehrere Institute bieten in Innsbruck eine Ausbildung in insgesamt 24 Unterrichtsfächern an.
Lehramtsstudium kein Nebenjob
Viele der Befragten sagten, dass sie aufgrund des Schuldiensts und des Studiums häufig großem Zeitdruck unterliegen und als Lehrkraft Aufgaben bearbeiten, auf die sie viel zu wenig vorbereitet worden seien. Disziplinlosigkeit von Schülerinnen und Schülern stelle für die Hälfte der Studierenden eine große Herausforderung dar. Ein erheblicher Teil der Befragten fühle sich durch den Schuldienst völlig ausgebrannt. Das zeigt eine Umfrage, die in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich und der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz gemacht worden ist.
Dekanin gegen kürzere Ausbildung
Die Herausforderungen im Lehrerberufs seien komplex und die Anforderungen anders als vor 20 Jahren. „Die aktuelle Ausbildungszeit ist gerade vor einem solchen Hintergrund weder aufgebläht noch überzogen.
Sie entspricht dem Minimum an Zeit und Umfang, um junge Menschen auf ihren Job vorzubereiten und gute Lehrerinnen und Lehrer längerfristig im Beruf zu halten. Lehrerin zu werden und Lehrer zu sein, ist keine Nebenausbildung bzw. ein Nebenjob“, sagt Suzanne Kapelari, Dekanin der Fakultät für LehrerInnenbildung in Innsbruck.
"Fachkompetenz und Fachliebe geht ebenso Hand in Hand wie pädagogische Professionalität und LehrerInnenpersönlichkeit. Kompetenzerwerb und Persönlichkeitsentwicklung brauchen Zeit“, betonte Suzanne Kapelari in einer Aussendung der Uni Innsbruck weiter.
„Aus dem Schulbuch vorzulesen ist heute obsolet.“ Kapelari sieht das Bildungssystem und die Bildung aktueller und künftiger Generationen durch die aktuellen Entwicklungen nachhaltig gefährdet.