Die Ankündigung der Stadtwärme Lienz, wonach für ihre 5.100 Kunden und Kundinnen demnächst eine deutliche Preiserhöhung ins Haus stehe, schlug in dieser Woche hohe Wellen. Aufgrund der bestehenden vertraglichen Regelungen drohte sogar eine rückwirkende Nachzahlung für das laufende Heizjahr 2022 – mehr dazu in: Auf Lienzer kommt sattes Preisplus zu.
Rückwirkende Preiserhöhung vom Tisch
Nach Rücksprache mit der Arbeiterkammer Tirol, eingehender Prüfung seitens der Stadtwärme Lienz und einem Gespräch mit LH Anton Mattle als Eigentümervertreter zeichne sich jetzt eine Lösung ab, so das Land Tirol in einer Aussendung. Die Fernwärme Lienz ist eine Tochter der landeseigenen TIWAG. Es werde bei der Fernwärme Lienz keine rückwirkende Preissteigerung für das Jahr 2022 geben. Gemeinsam mit Experten der Arbeiterkammer Tirol sollen jetzt neue Verträge ausgearbeitet werden, erklärt AK-Präsident Erwin Zangerl.
Strommärkte beruhigen
Die Entwicklungen auf den Energiemärkten seien nicht mehr nachvollziehbar, so Mattle und Zangerl, sie träfen auch Tirol mit voller Wucht. Mittelfristig brauche es auf europäischer Ebene eine Beruhigung des Strommarktes, deshalb fordere man seit langem ein Aussetzen der Merit-Order und die Entkoppelung des Strompreises vom Gaspreis. Zudem müsse man so rasch wie möglich die Energieressourcen im eigenen Land ausbauen, um damit die Abhängigkeit von den internationalen Entwicklungen zu verringern.