Visualisierung Gießensystem im Längenfelder Becken nach Renaturierung
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Umwelt

TIWAG: Gewässerschutzpaket für das Ötztal

Im Zuge der Kraftwerkserweiterung im Kühtai setzt die TIWAG auch zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen im Ötztal um. In Summe werden rund sechs Millionen Euro für ein umfassendes Gewässerschutzpaket investiert.

Die Renaturierungsmaßnahmen im Ötztal wurden im Rahmen des UVP-Verfahrens als Ausgleich für das Kraftwerks-Großvorhaben der TIWAG im Kühtai festgelegt. TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina betonte am Donnerstag bei einem Lokalaugenschein, dass man damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gewässerökologie im gesamten Ötztal leiste. Drei der Vorhaben seien in der Gemeinde Längenfeld geplant.

TIWAG Vorstand Johann Herdina, Bürgermeister Richard Grüner, TIWAG Projektleiter Klaus Feistmantl
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TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina, Bürgermeister Richard Grüner und TIWAG-Projektleiter Klaus Feistmantl

Neuer Lebensraum für Fische

Das größte Vorhaben betreffe die Neugestaltung des Gießensystems im Talbereich des Längenfelder Beckens: Dabei werden laut TIWAG-Projektleiter Klaus Feistmantl die Einmündungen des Unterrieder Bach, Lehnbach, Hauerbach und Klammlasbach in die Ötztaler Ache fischpassierbar gemacht.

„Die neuen Fischwanderhilfen verbinden das Gießensystem mit der Ötztaler Ache. Die beiden Lebensräume werden dadurch miteinander vernetzt und es entsteht neuer, wertvoller Fischlebensraum“, so Feistmantl. Die Arbeiten haben bereits begonnen und erfolgen über zwei Bausaisonen jeweils in der Niederwasserzeit von Oktober bis Mai.

Ötztaler Ache wird an zwei Stellen aufgeweitet

Eine weitere Maßnahme ist die Aufweitung der Ötztaler Ache zwischen den Weilern Espan und Dorf auf einer Länge von rund 200 Metern. Auf diese Weise entstünden naturnahe Uferböschungen und Bereiche, die bei höheren Wasserführungen wieder überflutet werden könnten.

Eine weitere Aufweitung ist bei Sautens an der Gemeindegrenze zu Ötz und Haiming vorgesehen. Zusätzlich wird ein historischer Seitenarm wiederhergestellt. Beide Maßnahmen an der Ötztaler Ache sollen bis 2023 abgeschlossen werden.

Ötztaler Ache bei Sautens nach der Renaturierung/Aufweitung
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Geplante Sanierung am Fischbach oberhalb von Gries

Verbesserter Hochwasserschutz

Für die Niederwasserperiode 2023/24 sei dann noch ein Sanierungsprojekt am Fischbach oberhalb von Gries geplant, heißt es vonseiten der TIWAG. Hier soll der Bach auf einer Länge von rund 500 Meter aufgeweitet und ein neuer Seitenarm mit Inselbereich geschaffen werden, der bei Hochwässern als Rückhaltebecken für Geschiebe dient. „Neben den ökologischen Vorteilen ist diese Maßnahme auch ein wirksamer Beitrag zum Hochwasserschutz in Gries“, sagte Bürgermeister Richard Grüner.