Verena Steinlechner-Graziadei, Dominik Mainusch, Astrid Mair, Jakob Wolf, Iris Zangerl-Walser und Florian Riedl
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Politik

ÖVP-Klubobmann Wolf soll AAB anführen

ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf soll künftig dem Tiroler Arbeiter- und Angestelltenbund (AAB) vorstehen. Das gab der geschäftsführende AAB-Obmann, Dominik Mainusch, am Freitag bekannt. Er selbst hatte diese Woche seinen Verzicht auf die Kandidatur bekanntgegeben.

Dominik Mainusch erklärte bei der Pressekonferenz, dass er den AAB – auch ob der schwierigen Rahmenbedingungen – möglichst breit aufstellen wollte. Die Vision des Bundes sollte auf mehreren Schultern und Händen getragen werden. Das Resultat seiner Überlegungen und intensiver Gespräche sei nun ein fünfköpfiges Team mit dem „Routinier“ Jakob Wolf an der Spitze, "bereichert“ von der Arbeitslandesrätin Astrid Mair, die er als „Verbindung in die Regierung“ sah. Sie soll Wolfs Stellvertreterin werden.

Als „Bindeglied in die Arbeiterkammer“ soll die Tiroler AK-Vizepräsidentin Verena Steinlechner-Graziadei fungieren.

Dominik Mainusch, Astrid Mair und Jakob Wolf
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Dominik Mainusch präsentierte Astrid Mair und Jakob Wolf als neue AAB-Spitze

Auch LAbg. Florian Riedl (ÖVP), Bürgermeister der Gemeinde Steinach und AAB-Chef im einwohnerstärksten Bezirk Innsbruck-Land, soll dem künftigen Team angehören. Er würde die „Koordination in den Bundesrat“ übernehmen, beschrieb Mainusch. Außerdem soll er Leiter der ÖVP-internen AAB-Landtags-ARGE bleiben und dort die „legistische Koordination“ übernehmen. LAbg. Iris Zangerl-Walser (ÖVP), Vizebürgermeisterin von Zirl (ebenfalls Bezirk Innsbruck-Land) soll schließlich die Brücke zu den Gemeinden schlagen und eine Stimme der Frauen und Seniorinnen und Senioren sein.

Wolf will zahlreiche Ämter zurücklegen

Der designierte Obmann Wolf betonte in seiner Stellungnahme, dass er das Amt nicht leichtfertig angenommen habe, eigentlich schon genug politische Ämter innehabe und nicht unbedingt etwas werden wolle. Er sei aber von „unterschiedlichen Seiten intensivst gefragt“ worden. Unter anderem sei auch die Ex-Landesrätin und ehemalige AAB-Chefin Beate Palfrader (ÖVP) an ihn herangetreten.

Seine Ämter als ÖVP-Bezirksparteiobmann von Imst und Geschäftsführer des Vereins Seniorenbund lege er damit „schweren Herzens“ mit sofortiger Wirkung zurück, seine Position als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Neuen Heimat Tirol (NHT) im kommenden Jahr, um genügend Ressourcen für die neue Tätigkeit zu haben.

Wolf: „AAB muss schlagfertig agieren“

Die Organisation und der von ihm angekündigte „Neustart“ könne jedoch nicht „von einem Mann alleine getragen“ werden, unterstrich Wolf. Sein designiertes Team sah er als Mischung aus jungen und politisch erfahrenen Menschen. Die Personaldecke sei keine dünne.

Wie lange er gedenke, im Amt zu bleiben, wollte Wolf nicht sagen. Klar sei jedenfalls, dass der AAB „schlagfertig“ agieren und deutlich für die Anliegen eintreten müsse – habe man doch bei der Wahl vor allem bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verloren. Diese seien zur Liste Fritz, FPÖ und auch zur SPÖ abgewandert.

Mair erst nach Amtsantritt AAB-Mitglied

Neo-Landesrätin Mair war dem AAB übrigens erst nach ihrem Amtsantritt beigetreten, was ihr aber bei der Pressekonferenz nicht angelastet wurde. Mainusch verwies auf Journalistenfrage auf Mairs „politisches Talent“, von dem er überzeugt sei. Sie selbst versicherte, dass sie eine sehr starke Stimme habe und durchaus in der Lage sei, den AAB in der Regierung zu vertreten.

Der Arbeiter- und Angestelltenbund ist seit der Landtagswahl mit acht Abgeordneten im Landtag so stark vertreten wie noch nie. Allerdings gehörten in der vergangenen Regierung noch drei Regierungsmitglieder dem Bund an, nun ist Mair die einzige.

Verena Steinlechner-Graziadei, Dominik Mainusch, Astrid Mair, Jakob Wolf, Iris Zangerl-Walser und Florian Riedl
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Verena Steinlechner-Graziadei, Dominik Mainusch, Astrid Mair, Jakob Wolf, Iris Zangerl-Walser und Florian Riedl

Nachfolger von Palfrader kündigte Rückzug an

Mainusch übte das Amt des AAB-Landesobmannes nach dem politischen Rückzug von Palfrader geschäftsführend aus und wurde damit eigentlich bereits als logischer Nachfolger in Stellung gebracht. Am Dienstag hatte der 31-Jährige angekündigt, dafür doch nicht zur Verfügung zu stehen – mehr dazu in Mainusch will doch nicht AAB-Obmann sein.

Er wolle sich auf seine Aufgaben als Bürgermeister von Fügen und Mandatar im Landesparlament konzentrieren, erklärte er am Freitag erneut. Als Bundesobmann-Stellvertreter des ÖVP-Arbeitnehmerbundes wolle er jedenfalls weiterhin die „Achse nach Wien“ aufrecht erhalten.

Wahl findet am AAB-Landestag im Februar statt

Die Wahl wird am AAB-Landestag im Februar 2023 über die Bühne gehen, hieß es. Ein genauer Termin war noch ausständig. Am 21. November sei jedenfalls eine Landesleitungssitzung anberaumt, bei der das Prozedere für die Wahl festgelegt und der Landestag vorbereitet werden soll.