Die momentane Situation ab 1800 m: Im Süden Sommer, im Norden/Schatten harte Schneefelder und Schneereste vom Oktoberschnee
Michael Larcher/Alpenverein
Michael Larcher/Alpenverein
Umwelt

Klimawandel erhöht Gefahren auf dem Berg

Durch den Klimawandel haben sich die Gefahren im Bergsport erhöht. Einige Tourenziele sind gar nicht mehr realisierbar, und die alpinen Verhältnisse ändern sich nahezu täglich. Davor warnten am Mittwoch die Tiroler Bergführer.

Durch Trockenheit und hohe Temperaturen steige etwa die Gefahr von Felsabbrüchen. Niederschlagsarme Winter und heftige Gewitter würden diese Gefahr verstärken, sodass kurzfristig entstehende, labile Verhältnisse auf dem Berg zunehmen werden, warnte der Verband. Auch durch die voranschreitende Gletscherschmelze müssten manche Touren kurzfristig gesperrt werden oder seien gar nicht mehr passierbar.

Gefahrenlage nicht unterschätzen

„Die Risikolage in den Alpen hat sich durch den Klimawandel deutlich verändert", sagte der Präsident des Tiroler Bergsportführerverbands, Thomas Rabl, am Mittwoch in einer Aussendung. Gefahrensituationen würden sich nahezu täglich ändern. Der Verband appellierte an Bergsteigerinnen und Bergsteiger, das nicht zu unterschätzen, und verwies auf eine gute Tourenplanung.

Die raschen Veränderungen müssten mittlerweile von Expertinnen und Experten an Ort und Stelle und tagesaktuell immer neu eingeschätzt werden, solche Informationen seien aber in Echtzeit nicht allgemein verfügbar, sagte Rabl. Ob alternative Touren angeboten werden können, hänge auch von anderen Faktoren ab, etwa ob Hütten geöffnet seien.

Druck auf Bergführer steigt

Auch das Berufsbild der Bergsportführerinnen und -führer hätte sich verändert. Sie würden immer mehr zu Sicherheitsdienstleistern auf dem Berg werden, so Rabl. Man werde in Ausbildungen den Klimawandel künftig verstärkt berücksichtigen. Jährlich absolvieren rund 140 Personen die Ausbildung zur Bergwanderführerin, zum Berg- und Skiführer, zur Sportkletterlehrerin und zum Schluchtenführer.