Kochfeld eines Gasherdes
ORF.at/Carina Kainz
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Umwelt

Global 2000 kritisiert Gasförderungen

Die NGO Global 2000 hat den Umgang österreichischer Energiekonzerne mit Erdgas untersucht und dabei die TIGAS scharf kritisiert. Sie agiere mit ihren Förderungen für Gas gegen die Klimaziele. Die TIGAS sprach von stark reduzierten Förderungen für diese Energieform.

Die TIGAS sei mittlerweile der einzige österreichische Energiekonzern, der den Einbau von Gasheizungen und Gaswärmepumpen mit 500 bis 6.000 Euro fördere. Damit agiere man gegen die Klimaziele und blockiere das geplante Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG), so Global 2000 am Mittwoch. Die TIGAS verwies unterdessen auf überarbeitete und stark reduzierte Förderungen.

Energieträger Gas mit Ablaufdatum

Die TIGAS, Tochter des landeseigenen Energieversorgers TIWAG, bezeichne Gas als „Energieträger, der noch 200 Jahre lang verfügbar ist“, kritisierte Global 2000. Damit ignoriere man sämtliche klimawissenschaftliche Erkenntnisse, die einen raschen Ausstieg aus fossiler Energie einfordern.

Die TIGAS wehrte sich gegen diesen Vorwurf. Deshalb betreibe man unter anderem drei Biogasanlagen und eine Fernwärmeschiene, argumentierte der Sprecher. Das Gasnetz sei außerdem in Hinblick auf die Wasserstoffstrategie des Bundes vorbereitet und in der Lage, die erneuerbaren Gase zu transportieren. Damit können die Ziele des Bundes bis 2040, des Landes Tirol bis 2050 unterstützt werden.

Die Formulierung, wonach Gasheizungen nach 2040 – sofern mit erneuerbarem Gas betrieben – weiter im Einsatz sein können, stamme übrigens vom Klimaministerium, so der Konzernsprecher weiter, der das klare Bekenntnis des Unternehmens zur Energiewende beteuerte.

Förderungen für Gas zurückgeschraubt

Die Förderaktivitäten seien zudem bereits Mitte 2022 überarbeitet und stark reduziert worden, so die TIGAS. Auch sämtliche Vertriebsförderungen und Werbeaktivitäten im Bereich der fossilen Raumwärme seien eingestellt worden. Tirols Energiereferent Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) hatte im April beteuert, dass es künftig keine Anreize des Landesenergieversorgers beim Umstieg auf Gasheizungen mehr geben werde.

Auch andere Bundesländer in der Kritik

Neben der TIGAS sah Global 2000 auch die niederösterreichische EVN und die Energie AG als hartnäckige Blockierer, die die Umstellung von Gasheizungen aktiv behindern würden. Die Landespolitik sei gefordert, klare Ausstiegspläne zu entwerfen und Haushalte und Betriebe beim Umstieg auf saubere und sichere Wärmeversorgung zu unterstützen.

Besagte Unternehmen stünden im öffentlichen Eigentum. Es liege daher an den Landeshauptleuten Johanna Mikl-Leitner, Thomas Stelzer und Anton Mattle (alle ÖVP), ihre Verantwortung wahrzunehmen und bei den Landesenergieversorgern eine zukunftsorientierte Unternehmenspolitik durchzusetzen, appellierte Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000, an die Politik.