Interims Leiter Tiroler Landesmuseen, Karl C. Berger
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Kultur

Landesmuseen: Neuer Leiter auf Zeit

Der vorübergehende Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen, Karl C. Berger will vor allem den geplanten Umbau des Ferdinandeums vorantreiben. Das hat er am Dienstag in einer Pressekonferenz betont. Für die langfristige Museumsleitung werde er sich nicht bewerben.

Seine Zeit als interimistischer Leiter der Tiroler Landesmuseen schätzte er auf etwa ein dreiviertel bis ein Jahr. Zu tun gebe es genug. „Ich möchte in meiner Zeit jedenfalls nicht verwalten, sondern gestalten“, gab er zudem als Devise aus.

Kurze Zeitspanne bestmöglich nutzen

Je schneller die Bestellung eines neuen Direktors bzw. Geschäftsführers vonstatten gehe, desto besser sei es, so Berger. Der auf seine Zeit folgende Übergang an den neuen Direktor oder die neue Direktorin solle dann aber reibungslos und harmonisch funktionieren, fügte er hinzu.

Umbau des Ferdinandeums im Fokus

Unter seiner Leitung sollen Nachhaltigkeit, Inklusion und das Zusammendenken von Architektur und Inhalt im Zentrum stehen. Um das zu gewährleisten möchte Berger das Ferdinandeum-Umbaukonzept forcieren und weitere aus seiner Sicht notwendige Schwerpunkte für die Zukunft der Landesmuseen etablieren. So wolle er auch beim neuen Konzept für das Zeughaus das Thema Nachhaltigkeit ins Spiel bringen. „Wir müssen dort bei Sonderausstellungen verstärkt auf wieder verwendbare Module setzen“, sagte Berger.

Auch inhaltlich will Berger Akzente setzen. „Ich möchte die eigenen Museumsbestände noch mehr in internationale Beziehung setzen.“ Außerdem sollen Leitbilder erarbeitet werden, so Berger. „Es muss noch klarer werden, welches Haus wofür steht“, sagte der Interims-Leiter. Auch das Ausstellungsjahr 2024 wolle er mit seinem Team bereits planen.

Wieder Ruhe nach dem Wechsel

Nicht zuletzt gelte es außerdem beim Personal anzusetzen, erklärte Berger. Dort habe es in letzter Zeit eine gewisse Fluktuation gegeben. Außerdem müssten die dort entstandenen Wunden geheilt und Gräben überwunden werden. „Es ist mir wichtig, dass wir einen Heilungsprozess beginnen. Dass wir mit vielen Gesprächen und dem Wiederaufbauen von Vertrauen das Ziel haben, gemeinsam zu agieren.“

Der bisherige Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen, Peter Assmann, war im Oktober überraschend abgetreten – mehr dazu in Tiroler Landesmuseen: Assmann geht. Die Auflösung des Vertrages erfolgte einvernehmlich und auf persönlichen Wunsch des Geschäftsführers, hieß es laut Land Tirol. Ab 1. November übernahm Berger, bis dahin Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, bis zur Bestellung der neuen Geschäftsführung nun den Posten.