Pressekonferenz mit Blick in gefüllten Saal
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Kultur

Volksschauspiele kehren zu Mitterer zurück

Die Tiroler Volksschauspiele bringen im Jahr 2023 unter der neuen künstlerischen Leitung des Schauspielers Gregor Bloeb eine Rückkehr von Felix Mitterer und eine Ausleuchtung der sieben Todsünden aus unterschiedlichen Perspektiven.

Weiters will man unter der Ägide des Mimen „zurück zu den Wurzeln“ der Volksschauspiele und hat zahlreiche Tiroler Volksbühnen für das Stück „Ein Narrentanz“ eingeladen. „Es wird alles grandios“, versprach Bloeb gleich zu Beginn des Abends.

„Wieder ein Ort der Gemeinsamkeit“

Ebenjener hatte am frühen Montagabend zur öffentlichen Pressekonferenz in den Rathaussaal Telfs geladen, der dann auch prompt sehr gut gefüllt war. Dieses Aufmachen des Medienereignisses für die breitere Öffentlichkeit wollte er auch als Symbol für die Neuausrichtung der Tiroler Volksschauspiele in Telfs verstanden wissen. „Diese sollen wieder ein Ort der Gemeinsamkeit sein“, sagte er. Alles andere sei nämlich „Onanie“, fügte er launig hinzu.

Gregor Bloeb
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Bloeb versprach grandiose Volksschauspiele

Als der wesentliche Ort dieser beschworenen neuen Gemeinsamkeit soll ein am Birkenberg von einem Innsbrucker Architekturkollektiv entworfenes Foyer werden. „Dort wird im Hauptstück verhandelt, wo und wie sich die sieben Todsünden im Heute gewandelt haben“, sagte Bloeb, der Regie führen wird.

Ausleuchten der Todsünden

Schließlich sei „Geiz ja gegenwärtig geil“, ergänzte er. Mehrere Autoren würden sich dieser und den weiteren Todsünden annähern, darunter etwa der Telfs-Rückkehrer Mitterer, Uli Bree, Hubert Sauper und David Schalko. Ebenjenes Todsündenausleuchten nannte der im Jahr 2023 in Telfs als Dramaturg agierende Florian Hirsch an Bloebs Ausführungen im Anschluss ein „megalomanes Projekt“.

Kardinalstugenden Thema im Narrentanz

Etwas kleiner, aber als ebenso ambitioniert pries Thomas Gassner vom Theater Verband Tirol schließlich das Werk „Ein Narrentanz“ an, bei dem er das Buch schrieb und auch Regie führte. „Wir werden das alles mit voller Wucht und voller Leidenschaft auf die Bühne bringen“, versprach er. Im Gegensatz zu den sieben Todsünden werde es bei seinem Stück um die „sieben Kardinalstugenden gehen“, führte Gassner aus.

Pressekonferenz
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Vor 400 Menschen präsentierten die Verantwortlichen am Montag in Telfs das Programm

Als Tugend will man auch eine radikale Offenheit nach außen etablieren. „Zu Beginn der Tiroler Volksschauspiele wird es im Juli ein großes Eröffnungsfest für die Telferinnen und Telfer geben“, sagte Bloeb und gab weitere Einblicke in die Spielsaison 2023. Zudem stehe ein Konzert des Wiener Rappers Yung Hurn als Abschlusskonzert am Programm. „Es wird insgesamt heiß hergehen“, so Bloeb. Die Geschäftsführerin der Tiroler Volksschauspiele, Verena Covi, drückte es etwas pragmatischer ist: „Das Schlachtschiff ist jetzt auf Kurs in die richtige Richtung.“

Generalversammlung stimmte für zweitgereihten Bloeb

Der 54-Jährige Mime und Bruder von Tobias Moretti, der das Programm am Montag nicht frei von theatralischen Elementen und Improvisationskunst präsentierte, war übrigens nach einem Hearing nicht der Erstgereihte für den Posten gewesen, sondern eine in Salzburg tätige und aus Innsbruck stammende Theaterfachfrau. Letztlich kam es zu einem Zweiervorschlag an die Generalversammlung. Diese votierte schließlich einstimmig für den zweitgereihten Bloeb.