Ampel an stark befahrener Straße, smarte Ampel
BERNARD Gruppe
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Verkehr

„Smarte Ampeln“ für mehr Sicherheit

Ampeln, die Kinder oder ältere Menschen erkennen und für bestimmte Personengruppen zum Beispiel die Grünphase verlängern, sollen den Straßenverkehr für Fußgängerinnen und Fußgänger sicherer machen. Die Bernard-Gruppe mit Sitz in Hall in Tirol startet mit „smarten Ampeln“ in die Pilotphase.

Die neuen Ampeln sollen auf Basis Künstlicher Intelligenz den Verkehrsfluss mit flexiblen Ampelschaltungen verbessern, die Wartezeiten verringern und vor allem die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen. Die Testphase startet in der deutschen Stadt Füssen.

Ampeln sollen Personen erkennen

Seit dem Frühjahr 2022 ist die Bernard-Gruppe gemeinsam mit der net digital AG – beziehungsweise deren Tochtergesellschaft irisnet – und dem Institut für Straßenwesen der RWTH Aachen an der Entwicklung einer neuartigen Lichtsignalanlage für Fußgängerinnen und Fußgänger beteiligt. Smarte Fußgängerampeln sollen ihre Grünphasen an die Bedürfnisse unterschiedlicher Personengruppen anpassen. Sie erkennen in Echtzeit, ob ältere beziehungsweise gefährdete Personen, zum Beispiel Kinder, die Straße überqueren möchten. Für sie gibt es dann eine längere Grünphase.

Rot-Grün-Phase wird flexibel

Die Bernard-Gruppe wird innerhalb der nächsten drei Jahre mit einem vier- bis fünfköpfigen Team an dem Projekt „Smarte Ampeln“ arbeiten und dabei zwei Aufgaben erfüllen: „Unser Team ist für das Kamerasystem in Form unseres selbst entwickelten Bernard Mobility Analyser sowie für dessen Installation zuständig. Damit werden die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer anonym erfasst. Die erhaltenen Daten werden direkt in das Steuergerät der Ampeln eingebunden und so programmiert, dass die Informationen der Kamera im Ampelsystem umgesetzt werden können“, erklärte Stefan Schwarz, CTO der Bernard-Gruppe in einer Aussendung am Montag. „Die Fußgänger- sowie die Straßenverkehrsampeln sind durch ein gemeinsames Steuergerät aufeinander abgestimmt – unser System schaltet sich hier dazwischen und kann so die Rot-Grün-Phase beeinflussen.“

Testphase beginnt an belebten Orten

Derzeit ist das Projekt für die erste Testphase in der deutschen Stadt Füssen bereit. Hier wird an zwei Standorten mit erhöhtem Personenaufkommen getestet, um verschiedene Szenarien abdecken zu können: Bei einer Kreuzung vor einem Krankenhaus sowie direkt beim Übergang in eine Fußgängerzone. Dabei wird der eingesetzte Bernard Mobility Analyser laufend um KI-Algorithmen für mögliche Anwendungsfälle erweitert. „In der Testphase zeichnet der Algorithmus auf, wie er in einer jeweiligen Situation reagieren beziehungsweise die Lichtsignalanlage schalten würde. Dies wird im Anschluss validiert, um die Zuverlässigkeit zu prüfen. Die Kamera wird also bereits gesteuert, aber die Steuerung noch nicht im Straßenverkehr umgesetzt“, erklärte Stefan Schwarz.