Ende Oktober waren in Tirol um 175 Personen weniger ohne Beschäftigung als ein Jahr zuvor. Der Rückgang um einen Prozentpunkt fiel jedoch so nieder aus wie seit vielen Monaten nicht.
Die Anzahl der beim AMS Tirol gemeldeten offenen Stellen ging saisonal bedingt leicht zurück, liege im Vergleich mit früheren Jahren aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau, betonte Alfred Lercher, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol.
Langzeitarbeitslosigkeit unter Niveau von 2019 gesunken
Die Zahl der länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen ging im Jahresvergleich um -53,3 Prozent auf 935 Personen zurück. Seit dem Höchststand Ende April 2021 mit 3.397 langzeitarbeitslosen sank die Langzeitarbeitslosigkeit kontinuierlich und liegt mittlerweile unter dem Niveau von 2019. Damals gab es 967 Langzeitarbeitslose.
Deutlicher Anstieg bei Lehrstellen
Deutlich – auf 1.587 – stieg die Zahl der sofort verfügbaren, offenen Lehrstellen. Das war ein Anstieg um 10,1 Prozent. Die meisten Lehrlinge werden im Lebensmittelhandel, im Tourismus, im Bau- und Baunebengewerbe und in der Warenherstellung gesucht.
Die Suche nach Lehrlingen wird nach AMS-Angaben für viele Betriebe zunehmend schwierig. Der demografische Wandel werde den Personalmangel voraussichtlich weiter erhöhen. In Tirol prognostiziert die Statistik Austria für die kommenden 15 Jahre ein Bevölkerungsrückgang um ca. 30.000 Menschen im Alter von 20 bis 64 Jahren.
Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Fachkräftemangel
39,5 Prozent der Arbeitslosen haben höchstens einen Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder einen Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit maximal Pflichtschulausbildung lag im September 2022 zuletzt bei 10,1 Prozent. Bei Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung liegt dieser Wert mit 3,0 Prozent und bei Akademikern mit 1,4 Prozent deutlich darunter.