Mann sägt Holz
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Wirtschaft

Osttiroler auf dem erfolgreichen Holzweg

Vor 30 Jahren ist in Osttirol der sozialökonomische Betrieb „Schindel und Holz“ ins Leben gerufen worden. Der holzverarbeitende Betrieb in Lienz ermöglicht jedes Jahr dutzenden Menschen einen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben.

„Schindel und Holz“ produziert Holzmöbel, Gartenzäune und ähnliche Tischlereiprodukte. Zum großen Teil stehen Menschen an den Maschinen und Werkbänken, die in dem sozialökonomischen Betrieb eine zweite Chance bekommen, erklärt Geschäftsführer Rene Ladstätter. Von den 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind etwa 35 Transitarbeitsplätze, also Menschen, die beim AMS als arbeitssuchend gemeldet sind und laut Ladstätter gewisse Vermittlungshemmnisse haben. Nach Ablauf von zwölf Monaten können sie idealerweise auf den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.

Betrieb will Selbstvertrauen stärken

Betreut werden die Transitarbeitskräfte von Handwerkerinnen und Handwerkern und von Sozialarbeiterinnen wie Christine Weichselbraun, die erzählt, dass die Menschen am Anfang oft verunsichert seien und wenig Selbstvertrauen hätten. „In dem Jahr bei uns werden sie dann wieder gestärkt.“

Mann bohrt Loch in Holz
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Unter anderem werden im „Schindel und Holz“ Zäune und Gartenmöbel gefertigt

1992 wurde in Lienz der Verein OSPA gegründet, um den Betrieb ins Leben zu rufen. Finanziert wird er zur Hälfte durch Förderungen, die andere Hälfte muss selbst erwirtschaftet werden. Auch wenn es zurzeit weniger Arbeitslose im Bezirk zu betreuen gilt, ist Rene Ladstätter überzeugt, dass sich die Zeiten bald wieder ändern werden. Er betont, dass der Betrieb keine soziale Hängematte sei. Zudem fordert er die Gesellschaft auf, zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die am Arbeitsmarkt Schwierigkeiten haben.

Neben Haushalts- und Garten-Service betreibt „Schindel und Holz“ auch einen Second-Hand-Laden. Man sei breit aufgestellt, um auch wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu überstehen.