Rezeption mit zwei Frauen bei der Arbeit
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Tourismus

Ötztal wirbt kollektiv um Quereinsteiger

Ötztaler Tourismusbetriebe wollen gemeinsam dem massiven Fachkräftemangel entgegenwirken. 18 Hotelbetriebe nahmen das Konzept „Talents for Tourism“ auf. Quereinsteiger können in 18 Monaten einen Lehrabschluss bei voller Bezahlung erlangen.

Das Programm „Talents for Tourism“ wurde von der Wirtschaftskammer ins Leben gerufen. Der Ötztal Tourismus realisiert momentan mit dem Wifi Tirol eine Kampagne, die dieses Ausbildungsprogramm vor allem im Ötztal prominenter bewerben soll.

Lehrabschluss nach 18 Monaten

Mit dem Ötztal stehe erstmals eine gesamte Destination hinter diesem Ausbildungsprogramm, das sich vor allem an Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger richtet. Dabei erhalten die Auszubildenden bei voller Bezahlung eine vollwertige 18-monatige Berufsausbildung mit Lehrabschluss. „Da wir mehrere Betriebe sind, können wir einige Dinge vor Ort machen. Die Auszubildenden müssen nur wegen der Küche nach Innsbruck. Andere Dinge können wir im Ötztal abhalten“, so Hotelchefin Angelika Falkner aus Sölden. Sie ist die Leiterin der Arbeitsgruppe Employer Branding Sölden.

Sölden von oben
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Ötztaler Tourismusbetriebe wollen gemeinsam dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Theoretisch werden in den eineinhalb Jahren Ausbildung sieben Module am Wifi in Innsbruck unterrichtet. Die Ötztaler Betriebe hoffen aber, dass immer mehr direkt im Ötztal unterrichtet und absolviert werden kann. Auszubildende müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Außerdem muss mit den teilnehmenden Betrieben ein Ausbildungsvertrag über die Dauer der Ausbildung abgeschlossen werden.

Von Wirtschaftskammer Tirol gefördert

„Wir sehen einfach eine enorme Chance, wenn wir uns als Betriebe bündeln“, so auch Hotelchef Matthias Grüner, der sich ebenfalls an der Arbeitsgruppe Employer Branding Sölden beteiligt. Er hofft, dass künftig mehr Kurse direkt im hinteren Ötztal angeboten werden können. „Es ist nicht nur eine Ausbildung für die Küche, sondern auch für den Service oder die Rezeption. Und wir wissen, dass wir überall gebraucht werden – also Berufschancen ohne Ende“, sagt Laurin Fender, einer der ersten Absolventen des Ausbildungsprogrammes.

Koch bei seiner Arbeit
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Erste Absolventen arbeiten bereits in Tourismusbetrieben

Die 18-monatige Ausbildung kostet die Betriebe 5.500 Euro. „Wenn der Mitarbeiter das abschließt, werden 5.000 Euro von der Kammer refundiert“, so Angelika Falkner.