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Wirtschaft

Mehr Nächtigungen im heurigen Sommer

Die bisherige Tiroler Sommersaison von Mai bis September hat sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch der Vorcoronazeit ein Plus bei den Nächtigungen gebracht, wie die Tirol Werbung mitteilte. Der Winter könnte jedoch zur Herausforderung werden.

Die Zwischenbilanz nach fünf von sechs Monaten der Sommersaison, die den Großteil der gesamten Sommernächtigungen repräsentieren, zeigt ein positives Ergebnis. Tirol war in diesem Zeitraum besser gebucht als im Vorjahr beziehungsweise dem letzten Sommer vor der Pandemie. Rund 20 Millionen Übernachtungen bedeuten ein Plus von fast 15 Prozent gegenüber 2021 und von 1,5 Prozent gegenüber 2019.

Bei den Gästeankünften gibt es ein Plus von rund einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr, aber ein leichtes Minus im Vergleich zu 2019. Durchschnittlich verbringen Touristinnen und Touristen gut vier Tage in Tirol – und machen damit etwas kürzer Urlaub als vergangenes Jahr, aber immerhin etwas länger als vor der Pandemie. Die Wertschöpfung stieg von gut 1,8 Milliarden Euro (2021) auf 2,2 Milliarden an. Fast zwei Drittel aller Beherbergungsbetriebe, die für das saisonale „Tourismusbarometer“ befragt wurden, zeigten sich mit dem wirtschaftlichen Erfolg der aktuellen Sommersaison zufrieden.

Gestiegene Wertschöpfung

Für Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, untermauert die zu Ende gehende Saison das Ziel, den Sommer in Tirol weiter zu stärken, um wirtschaftlich zum Winter aufzuschließen. Sechs von zehn Euro wurden im Tiroler Tourismus bislang im Winter verdient.

Touristen in Innsbrucker Altstadt
Hermann Hammer

Zu verdanken ist das Nächtigungsplus in diesem Sommer zu einem großen Teil den deutschen Gästen, auf deren Konto fast sechs von zehn Nächtigungen in Tirol gehen. Ihre Übernachtungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 800.000 und zu 2019 um 1,1 Millionen auf 11,9 Millionen zu. Ebenfalls positiv entwickelt hat sich der Markt Niederlande. Auch hier gibt es ein deutliches Plus zu verzeichnen. Bei den Gästen aus Österreich gab es einen leichten Rückgang verglichen mit dem Vorjahr und der Sommersaison vor der Pandemie

Zuversicht für den Winter

Die gute Entwicklung aus dem Sommer soll sich im Winter fortsetzen. Laut Tourismusbarometer sind fast drei Viertel der Betriebe mit der Buchungslage für die kommende Wintersaison sehr zufrieden oder zufrieden. Die größten Erwartungen ruhen auch hier auf dem Markt Deutschland.

Skitouristinnen und Touristen in Kitzbühel
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Energiekosten als Herausforderung

Verhaltener ist die Stimmung in puncto Umsatzerwartung. Knapp 40 Prozent rechnen damit, die Umsätze aus dem Vorjahr halten zu können, ein gutes Viertel erwartet ein Umsatzplus. 30 Prozent rechnen hingegen mit Einbußen, vor allem wegen der massiv gestiegenen Energiekosten. Zudem sorgen Krisen und Teuerung für Unsicherheit bei den Gästen: „Diese warten teilweise sehr lange mit der Reiseentscheidung, daher müssen wir diesen Winter mit sehr kurzfristigen Buchungen rechnen“, machte Seiler deutlich.

Die Mehrheit der Tiroler Unterkunftsbetriebe reagiert darauf laut Tourismusbarometer mit flexiblen Stornoregelungen, um Urlauberinnen und Urlauber zum frühen Buchen zu animieren. An diesem Wochenende hat die Tirol Werbung ihre Winterkampagne gestartet.