Am Sportplatz der Polizeischule in Absam wurden trotz Einwand der Gemeinde am Donnerstag die Zelte für ankommende Flüchtlinge aufgestellt
Liebl Daniel/zeitungsfoto.at
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Absam: Asylzelte bleiben vorerst leer

Die auch in Tirol vom Bund angelieferten Zelte für neu ankommende Asylwerbende und Geflüchtete sollen nicht bezogen werden. Aufgestellt wurden sie im Polizeiausbildungszentrum in Absam. Derzeit ist allerdings offen, ob sie genutzt werden.

Mit Stand Samstagmittag waren die Zelte jedenfalls leer. Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) sprach von einem allerletzten Ausweg, es gebe aber mittlerweile gute Signale aus den Ländern, hieß es.

Andere Quartiere werden gesucht

„Das stimmt uns zuversichtlich“, meinte BBU-Sprecher Thomas Fussenegger, angesprochen auf politische Bekundungen in Tirol und Vorarlberg, anderweitige Quartiere zu finden bzw. zu schaffen. Diese Woche waren in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) sowie in Feldkirch auf Grundstücken des Bundes Zelte aufgestellt worden. Diese blieben aber vorerst leer. Man appelliere weiter an die betroffenen Bundesländer, mehr Menschen zu übernehmen, damit es nicht dazu komme, sie in Zelten unterzubringen, so Fussenegger. Derzeit sei alles offen.

Noch passiere zu wenig. So habe Vorarlberg diese Woche etwa nur 85 zusätzliche Personen aufgenommen. Sowohl die politisch Verantwortlichen in Tirol als auch in Vorarlberg hatten das Vorgehen des Bundes kritisiert. Sie wollen weiter verhindern, dass Asylwerbende in den Zelten unterkommen, und stellten ausreichende anderweitige Quartiere in Aussicht.

In Tirol soll es keine Zeltunterkünfte geben

In Tirol, wo ab Dienstag die neue schwarz-rote Landesregierung in Amt und Würden sein wird, ließ der künftige Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) am Freitag wissen, dass es mit ihm keine Zelte im Bundesland geben werde. Dornauer ist künftig für die Flüchtlingsagenden zuständig. Der künftige Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) pflichtete dem SPÖ-Chef bei. Beide kündigten an, menschenwürdige Unterkünfte zu organisieren. Das Vorgehen des Bundes stieß zudem in den beiden betroffenen Kommunen in Tirol und Vorarlberg auf erhebliche Irritationen. Da wie dort wurde bezweifelt, dass das Vorgehen rechtens sei.