Zug gegen Bus Pflach
zeitungsfoto.at/Liebl Daniel
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Chronik

Busfahrer nach Unfall mit Zug gestorben

Donnerstagfrüh ist in Pflach (Bezirk Reutte) ein Linienbus von einem Güterzug erfasst worden. Der Fahrer des Busses starb am Abend in der Innsbrucker Klinik. Ein zwölf- und ein 13-jähriger Schüler wurden bei dem Unfall schwer verletzt.

Nach Angaben der Innsbrucker Klinik vom Freitagvormittag wurde ein Bub noch auf der Intensivstation behandelt, es bestehe aber keine Lebensgefahr, hieß es. Der zweite Schüler konnte inzwischen auf die Normalstation verlegt werden.

Der Unfall ereignete sich kurz nach 7.00 Uhr auf einem unbeschrankten Bahnübergang mit Andreaskreuz und Stopptafel. Aus noch ungeklärter Ursache war der 45-jährige Fahrer mit dem Schulbus auf die Gleise gefahren, obwohl der Güterzug herannahte.

Der Bus wurde vom Zug erfasst und laut Feuerwehr Pflach rund 30 Meter mitgeschleift – mehr dazu in Schwerverletzte nach Zugsunfall in Pflach.

Zug und Bus in Pflach an der Unfallstelle
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Der Lokführer sowie ein Verschubmitarbeiter, der sich ebenfalls im Güterzug befand, blieben bei dem Unfall unverletzt. Die Ermittlungen der Polizei laufen. Es würden sämtliche Daten wie der Funkverkehr der Lok ausgewertet und Zeugenbefragungen durchgeführt. Die Bahnstrecke blieb zwischen Reutte und Pfronten zunächst unterbrochen, so die ÖBB. Auch sei der Oberleitungsmast derart beschädigt, dass vermutlich ein neuer Mast samt Oberleitung errichtet werden muss.

Pflacher Bahnübergänge werden 2023 gesichert

Noch im Herbst hätten in Pflach unbeschrankte Bahnübergänge technisch gesichert werden sollen, so der Pflacher Bürgermeister Karl Köck: „Vor zwei Wochen haben wir aber von den ÖBB die Information bekommen, dass diese Sicherungsarbeiten wegen Ressourcenmangels verschoben werden müssen.“

Das bestätigte der Pressesprecher der ÖBB Tirol, Christoph Gasser-Mair: „Wir werden die vier Bahnübergänge in Pflach mit Lichtzeichen und einer Schrankenanlage ausstatten. Aber leider mussten wir das Projekt auf 2023 verschieben. Gleich zu Beginn des nächsten Jahres werden zwei der vier Übergänge gesichert.“

Zugsunfall in Hall: 53-Jähriger von Lok erfasst

Ein weiterer Bahnunfall ereignete sich in der Nacht auf Freitag in Hall in Tirol (Bezirk Innsbruck-Land). Ein 53-Jähriger ging zu Fuß auf der Bahnstrecke von Hall in Richtung Innsbruck. Gegen 3.10 Uhr fuhr ein Lokführer in Richtung Innsbruck. Er bemerkte den Mann auf den Gleisen, konnte aber trotz einer sofort eingeleiteten Notbremsung eine Kollision nicht mehr verhindern. Der Mann wurde von der Lok erfasst und blieb dann schwer verletzt liegen.

Der Lokführer konnte den Zug nach der Notbremsung erst nach etwa 200 bis 400 Metern zum Stillstand bringen. Der Zugverkehr wurde sofort nach erfolgter Meldung in beiden Richtungen eingestellt, teilte die Polizei mit. Der schwer verletzte, jedoch ansprechbare 53-Jährige wurde von der Rettung in die Klinik Innsbruck eingeliefert. Um 3.45 Uhr wurde die Bahnverbindung wieder für den gesamten Verkehr freigegeben.