Die Industrie ist als energieintensive Branche stark von den aktuellen Schwankungen am Energiemarkt betroffen. Um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den europäischen Nachbarn, insbesondere gegenüber Deutschland zu erhalten, brauche es Anpassungen beim Energiekostenzuschuss für Unternehmen. Diesen beschloss der Nationalrat vorige Woche. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro stehen zur Verfügung. Gefördert werden Unternehmen, die mindestens drei Prozent ihres Umsatzes für Strom, Gas und Treibstoffe ausgeben.
Der Zuschuss sei ein erster Schritt, ihm müssten aber weitere folgen, sind sich die Obleute der WK-Industriesparten der Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und Steiermark bei ihrem Energiegipfel in Linz einig. Dass der Förderzeitraum nur acht Monate umfasse und nur ein Teil des Energieverbrauchs der Betriebe einbezogen werde, stelle einen Nachteil gegenüber den Nachbarstaaten dar, so Kloger.
Schnelleres Handeln gefragt
Eine weitere Möglichkeit, die Situation zu entschärfen, sieht der Obmann der Tiroler Industrie-Sparte Max Kloger in einer gemeinsamen Strompreiszone mit Deutschland. Außerdem soll das Modell der Strompreisbildung, bei dem das teuerste Kraftwerk den Preis bestimmt, überarbeitet werden.
„Der Zeitrahmen für dieses Vorhaben, den sich die EU-Kommission gesteckt hat, ist mit einem halben Jahr viel zu weit gefasst“, kritisiert Kloger. Angekündigte Instrumente wie die Strompreiskompensation oder die Förderung der Gasdiversifizierung seien nach wie vor offen, bemängeln die Industrievertreter.