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Politik

Regierung und Ressorts sind fixiert

Die Tiroler ÖVP hat am Mittwoch ihr Regierungsteam fixiert. Mit Mario Gerber, Cornelia Hagele und Astrid Mair gibt es drei neue Gesichter. Georg Dornauer (SPÖ) komplettiert sein Team mit Ewa Pawlata und dem ÖBB-Regionalmanager Rene Zumtobel.

Nach zwei Tagen Verhandlungen rund um die Ressortverteilung steht nun das künftige Regierungsteam fest.

Hagele und Mair im ÖVP-Regierungsteam

Neben dem neuen Regierungschef und Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP), der unter anderem für Finanzen, Personal und Gemeinden zuständig sein wird, wird die Telfer Vizebürgermeisterin Cornelia Hagele an Bord sein. Hagele studierte Rechtswissenschaften, ist seit 2018 Landtagsabgeordnete und Wirtschaftsbundobfrau vom Bezirk Innsbruck Land. Sie soll die Agenden Bildung, Kultur sowie Gesundheit und Pflege erhalten.

Als zweite Frau und Vertreterin des Arbeitnehmerbundes wird die Kufsteiner Bezirkspolizeikommandantin Astrid Mair auf der Regierungsbank Platz nehmen. Sie ist die Lebensgefährtin von Helmut Tomac, der als Landespolizeidirektor in Bälde wieder von Wien nach Tirol zurückkehren wird. Für sie wurde ein Sicherheitsressort geschmiedet und auch die Arbeitnehmerförderung soll sie verantworten.

Nicht mehr dem Regierungsteam angehören wird damit der bisherige Landesrat Johannes Tratter. Er wird als Geschäftsführer für die Neue Heimat Tirol (NHT) gehandelt.

Geisler bleibt Landesrat

Tirols Bauernbundchef Josef Geisler bleibt sozusagen als „alter Politfuchs“ in der Regierung. Der 61 Jahre alte Geisler ist der längstdienende Mandatar. Er gehört dem Landtag seit 1994 an. Noch ist er Landeshauptmannstellvertreter und unter anderem zuständig für Sport, Energie und Grundverkehr. Der Sport könnte allerdings zur SPÖ gehen und die Raumordnung dafür zu Geisler.

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Cornelia Hagele
Tiroler Volkspartei
Cornelia Hagele
Astrid Mair
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Astrid Mair
Josef Geisler
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Josef Geisler
Mario Gerber
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Mario Gerber
Sebastian Kolland
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Sebastian Kolland

Gerber erhält Tourismus und Wirtschaft

Auch der Hotelier und Innsbrucker Tourismusverbandschef Mario Gerber sitzt auf einem Regierungsticket. Das ist insofern überraschend, als Gerber wie Hagele aus dem Wirtschaftsbund kommen. Er wird für den Tourismus und die Wirtschaft zuständig sein.

Die ÖVP-Parteispitze wollte die Personalia vorerst weder offiziell bestätigen noch dementieren und verwies auf den Landesparteivorstand Freitagvormittag. Bei der Sitzung soll auch eine weitere Personalentscheidung fallen: Der 39-jährige Unterländer Bundesrat und Ex-Parteisprecher Sebastian Kolland wird zum Landesgeschäftsführer bestellt. Kolland ist Bezirksparteiobmann in Kufstein und Vizebürgermeister in Ebbs, er fungierte in Kommunikation und Strategie und war der engste Mitarbeiter des langjährigen Geschäftsführers Martin Malaun.

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Eva Pawlata
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Eva Pawlata
Elisabeth Blanik
APA/EXPA/ERICH SPIESS
Elisabeth Blanik
Elisabeth Fleischanderl
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Elisabeth Fleischanderl

Pawlata und Zumtobel in Dornauers Team

Auf SPÖ-Seite ist laut ORF-Informationen neben Dornauer die Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Tirol, Eva Pawlata, fix in der neuen Regierung. Die Juristin sitzt für die SPÖ im Rumer Gemeinderat und wird künftig Soziallandesrätin.

Der dritte Landesrat ist mit René Zumtobel ein erfahrener Verkehrsexperte. Der Regionalmanager der ÖBB wird eine Art Klimaressort verantworten – mit den Agenden Verkehr, Umwelt und Naturschutz.

Rene Zumtobel
VVT, Andreas Scheiblecker
René Zumtobel wird Verkehrslandesrat

Parteichef Georg Dornauer soll erster Landeshauptmannstellvertreter werden. In seine Zuständigkeit wird der Wohnbau, die Integration und der Sport oder die Raumordnung fallen.

Ex-SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik dürfte Landtagsvizepräsidentin werden, Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl ist Favoritin auf den SPÖ-Klubvorsitz. Die Roten präsentieren Pakt und Personal Donnerstagabend einem Landesparteirat.

FPÖ spricht von roter „Totalkapitulation“

Über die offenbare Verhandlungsausbeute der SPÖ hatte FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger keine freundlichen Worte übrig. „Georg mit der leeren Tasche, und keine Kompetenzen“, meinte er in Richtung Dornauer. Die Zuständigkeiten des SPÖ-Chefs seien in der neuen Landesregierung mehr als überschaubar und politisch mehr als lächerlich.

Bundesweit seien die Schwarzen im Turbo-Sinkflug, aber ÖVP-Chef Anton Mattle habe es geschafft, dass seine ÖVP in Tirol SPÖ-Chef Dr. Dornauer „wie einen abgeräumten Christbaum nach dem Dreikönigstag hinterlassen hat“, sagte Abwerzger. Der FPÖ-Chef sieht eine rote „Totalkapitulation“.