Weißes Reh steht auf einer Wiese
Michael Wolsegger
Michael Wolsegger
Tiere

Ihre Farbe schützt weiße Rehe vor Jägern

Sieben weiße Rehe sorgen in Kals am Großglockner in Osttirol für Aufsehen. Vor den Jägerinnen und Jägern müssen sie sich allerdings nicht fürchten, denn ein Mythos schützt die weißen Tiere vor dem Abschuss. Ihre weiße Farbe ist auf eine Pigmentstörung zurückzuführen.

Der Aberglaube besage, wenn ein Jäger ein weißes Tier erlegt, überlebt er das Jahr selbst nicht, weiß Rupert Schnell, Obmann der Kalser Jägerschaft. In seiner Jagdgegend in Kals am Großglockner sorgen mittlerweile sieben weiße Rehe für Aufsehen. Angefangen hat alles 2008, als zum ersten Mal ein weißes Kitzlein beobachtet wurde.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Weißes Reh steht auf Wiese und schaut in Kamera
Michael Wolsegger
Weißes Reh steht auf Wiese und schaut in Kamera
Michael Wolsegger
Zwei weiße Rehe laufen über Wiese
Michael Wolsegger
Weißes Reh steht auf einer Wiese
Michael Wolsegger

Eine Laune der Natur

„Man darf das nicht verwechseln mit Albinos. Hier haben wir einen anderen genetischen Prozess im Hintergrund“, sagt Gunther Gressmann, Wildtierbiologe im Nationalpark Hohe Tauern. Man spreche von Teilalbinos oder Weißlingen. In diesen Fällen hätten gewisse Organe – im Gegensatz zu Albinos – farbstoffbildende Zellen.

Michael Wolsegger hält eine Kamera in Händen
ORF
Michael Wolsegger

Im Winter sind die weißen Sonderlinge nicht zu sehen. Auf Bildern und Videos eingefangen hat sie Hobbyfotograf Michael Wolsegger. Anschleichen müsse man sich nicht, um sie abzulichten, erzählt der Kalser: „Ganz normal hingehen, weil sie Menschen gewohnt sind.“

Zu nah dürfe man den weißen Rehen allerdings nicht kommen, weiß Wolsegger aus eigener, jahrelanger Erfahrung. Ihm selbst gelangen die Aufnahmen nur, weil er fast täglich am Fuße des Großglockners unterwegs ist.

Es braucht also schon etwas Glück, damit die Besucherinnen und Besucher die weißen Rehe zu Gesicht oder vor die Linse bekommen.