Metaller, Metallindustrie, Herbstlohnrunde
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Wirtschaft

Protest auch bei Tiroler Metallern

Bis Freitag werden auch in Tirol in allen Metallindustrieunternehmen Betriebsversammlungen abgehalten. Grund sind die am Montag abgebrochenen Lohnverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert ein Plus von 10,6 Prozent. Das Angebot der Arbeitgeber: 4,1 Prozent.

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA empfinden das Angebot der Arbeitnehmerseite als „Provokation“. Schließlich betrug die Jahresinflation 6,3 Prozent – mehr dazu in news.ORF.at

Streiks stehen bereits im Raum

Gestreikt wird vorerst noch nicht, wohl aber die Arbeit für rund eineinhalb Stunden niedergelegt. Die Belegschaften in den metallverarbeitenden Betrieben versammeln sich, um sich über den Stand der Kollektivvertragsverhandlungen zu informieren. Wenn es allerdings auch nächste Woche zu keiner Einigung mit der Arbeitgeberseite kommt, werden schärfere Maßnahmen, sprich Streiks, in Betracht gezogen, stellte Robert Koschin, Tiroler Landessekretär der Gewerkschaft PRO-GE die Rute ins Fenster. Betroffen sind in Tirol rund 13.000 Beschäftigte der Metallerbranche.

Handel hält sich bedeckt

Am Mittwoch haben außerdem die Kollektivvertragsverhandlungen für die Handelsangestellten begonnen. Die Beschäftigtenvertreter betonten im Vorfeld ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Metallindustrie, und deshalb noch keine Lohnforderung publik gemacht.

Eisenbahner mit Angebot nicht zufrieden

Die Kollektivvertragsverhandlungen der Eisenbahner wurden von der Arbeitnehmerseite ebenso wie die der Metaller abgebrochen, obwohl die Arbeitgeberseite ein Plus von sieben Prozent angeboten hatte. „Für mich ist völlig unverständlich, dass unser Angebot über sieben Prozent Gehaltserhöhung für die vida tatsächlich die Grundlage für den Abbruch der Gespräche, Betriebsversammlungen und mögliche gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen ist“, betonte der Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen, Thomas Scheiber.

Die Gewerkschaft vida fordert für die Eisenbahner eine Erhöhung von brutto 500 Euro im Monat, die Abgeltung der gestiegenen Produktivität sowie die Einführung eines Bruttomindestlohns von 2.000 Euro. Die Forderungen der Gewerkschaften würden den Bahnunternehmen Mehrkosten von 400 Mio. Euro verursachen, so die Arbeitgeberseite, die weitere Gespräche für den 3. November anbietet.