Symbolbild: Seilbahn von Wings of Tatev in Armenien
Wings of Tatev
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Wirtschaft

Bernard Gruppe zieht Großauftrag an Land

Für wesentliche Planungen von elf Seilbahnstandorten in Indien hat die Tiroler Bernard-Gruppe den Zuschlag erhalten. Die Seilbahnen in unterschiedlichen Landesteilen sollen unter anderem für eine Verkehrsentlastung sorgen bzw. Pilgerströme regulieren.

Die Herausforderungen für den Tiroler Ingenieursdienstleister mit Sitz in Hall in Tirol (Bezirk Innsbruck-Land), der international tätig ist, könnten bei diesem Auftrag unterschiedlicher nicht sein. Es geht um sportliche Freizeitaktivitäten, Adventure-Tourismus und Seilbahnen für Pilgerstätten – und das an verschiedensten Orten Indiens, die sich topografisch, aber auch klimatisch völlig unterscheiden. Durchgeführt werden die diversen Studien in einer Arbeitsgemeinschaft mit Salzmann Ingenieure.

Stadtseilbahn soll zu Pilgerstätte führen

Das bereits am weitesten fortgeschrittene Seilbahnprojekt ist jenes in der Stadt Varanasi im Nordwesten Indiens. Die Millionenstadt zählt über 200 Tempel und gilt für Hindus als heilig. Um die Pilgerströme in der dicht bebauten und verkehrsgeplagten Stadt zu steuern, soll eine Stadtseilbahn vom Bahnhof zu einer der wichtigsten Pilgerstätten führen. Für dieses Projekt ist die Bauausschreibung bereits erstellt, heißt es seitens der Bernard Gruppe.

Herzstück der Projekte in Indien ist die geplante Stadtseilbahn in Varanasi
Bernard Gruppe
Herzstück der Projekte in Indien ist die geplante Stadtseilbahn hier in Varanasi

Wissenstransfer für Nachhaltigkeit

Bei den elf Seilbahnprojekten in Indien ist die Bernard-Gruppe verantwortlich für die Erkundung der potenziellen Standorte, die Verkehrsstudien, die Modellierung des zu erwartenden Passagieraufkommens, die Konzeptionierung der Stationen als Verkehrsknotenpunkte, die Einbettung der Seilbahnen in das gesamte Verkehrskonzept, die statische Planung der Stationen und der Fundamente sowie für die Erstellung der Ausschreibungsdokumente.

Zur Erfüllung dieser Aufträge werden auch lokale Ingenieure miteingebunden, so Projektleiter Markus Türtscher: „Unser lokales Know-how war sicherlich wichtig, um diesen Auftrag zu bekommen. Wir sind in Indien mit einem Standort mit lokalen Mitarbeitenden vertreten und denken kulturelle Aspekte mit. Es geht nicht nur darum, ein Projekt durchzuführen und abzuschließen. Wir wollen auch einen Wissenstransfer sicherstellen, um damit lokalen Ingenieuren das Werkzeug mitzugeben, Infrastrukturbauten im Sinne einer nachhaltigen Projektabwicklung selbst zu betreuen und zu warten.“