Waschmaschine mit verschiedenen Programmen, darunter Eco-Sparprogramm
Energie Tirol Hörmannseder
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Umwelt

„Energie Tirol“ gibt Tipps zum Sparen

Die steigenden Energiepreise beschäftigen viele Menschen. Die Beratungsstelle „Energie Tirol“ des Landes hilft mit praktischen Tipps für den Haushalt. Denn jeder Einzelne könne mit nur wenigen Handgriffen Geld einsparen und viel bewirken.

Je nach Art des Gebäudes fallen die Möglichkeiten zum Energiesparen unterschiedlich aus. „Vor allem bei unsanierten Gebäuden mit einem fossilen Heizsystem ist am meisten Einsparungspotential vorhanden“, sagt Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol. Eine vierköpfige Familie könnte in einem noch nicht sanierten Haus mit Ölheizung insgesamt 1.500 Euro pro Jahr einsparen.

Der Betrag sei abhängig vom aktuellen Rohstoff- und Energiepreis (Stand Juni 2022). In einer bereits thermisch sanierten Altbauwohnung mit einem neuen Heizsystem fielen die Ersparnisse laut Energie Tirol geringer aus. Trotzdem würden sich diverse Schritte finanziell lohnen.

Zahlreiche kurzfristige Maßnahmen empfohlen

Eine Maßnahme sei es, im Gebäude ein Innenthermometer anzubringen. Damit bekomme man ein Gefühl für die Temperatur im Haus, um das Heizsystem besser einschätzen zu können. Mit einem Smart Meter ließe sich der Stromverbrauch einfach beobachten. Ein Energietagebuch erleichtere es zusätzlich, den Verbrauch von Strom, Heizen und Warmwasser bewusster zu steuern. Der bewusstere Umgang führe automatisch zu Einsparungen von zehn Prozent.

Eine niedrigere Raumtemperatur sei ebenfalls nützlich. Lediglich ein Grad Celsius weniger verringere den Verbrauch bereits um bis zu sechs Prozent. Bei einem nicht sanierten Haus von etwa 150 Quadratmetern mit Ölheizung ließen sich so 144 Euro im Jahr sparen.

Heizung
ORF
Ein Temperaturregler könne bei unsanierten Häusern mit Ölheizung laut Energie Tirol bis zu 120 Euro pro Jahr einsparen.

Heizsystem: Kleine Schritte, große Wirkung

Wie die Energie Tirol vorrechnet, führen kleine Veränderungen beim Heizen zu einer großen Wirkung. Wenn Hausbewohner die Vorlauftemperatur des Heizsystems absenken, könnten sie Kosten sparen und die Anlage schonen. Eine Wartung alle 24 Monate sei zu empfehlen. Dabei würden die Vorlauftemperatur sowie die Heizkurve angepasst werden. Schließlich gebe es dabei mögliche Einsparungen von jährlich 96 Euro.

Mit Temperaturreglern könne man ebenfalls viel Geld sparen. Die Thermostatventile schalten die Heizung bei einer gewünschten Temperatur automatisch ab und ergeben bei unsanierten Häusern mit Ölheizung Einsparungen von bis zu 120 Euro pro Jahr. Auch eine Dämmung der Heizungs- und Warmwasserrohre im Heizraum wirke sich positiv auf die Kosten aus.

Natürliche Wärme durch Sonne nützen

Sofern die Häuser im Winter Sonne haben, könnten sie das Potential dieser natürlichen Ressource nutzen. Die Fenster sollten keinesfalls abgeschattet werden. Sämtliche Energie, die die Sonne bereithält, müsse ins Gebäude gelassen werden. Für eine Familie mit einem unsanierten Haus bringe das ein Sparpotential von 240 Euro pro Jahr.

Wer beim Fensterlüften einige wenige Regeln beachtet, könne laut der Beratungsstelle des Landes ebenfalls viel Geld einsparen. Permanent gekippte Fenster führen im Winter bei der Heizenergie zu Verlusten von 20 Prozent. Allgemein gilt daher: maximal fünf Minuten stoßlüften.

Duschen und Warmwasser: Weniger ist mehr

Um die Betriebskosten für Warmwasser möglichst gering zu halten, empfiehlt die Energie Tirol eigene Duschköpfe oder Dichtungen. Der ideale Wasserdurchfluss betrage bei Duschköpfen sechs bis acht Liter pro Minute. Bei älteren Exemplaren seien es meist noch zehn Liter pro Minute. Eine Umstellung ergebe bereits Einsparungen von 120 bis 240 Euro im Jahr. Daneben hat eine kürzere Duschzeit große Auswirkungen: Eine Minute weniger spare 30 Euro pro Person und Kalenderjahr.

Für den Geschirrspüler, die Waschmaschine oder den Trockner verweist die Energie-Beratungsstelle des Landes auf die jeweiligen Sparprogramme. Ein ECO-Vorgang könne anstelle des normalen Betriebs viel Energie und Wasser schonen.

Von Öffis und Fahrgemeinschaften bis LED-Lampen

Die Tipps der Energie Tirol umfassen darüber hinaus weitere Bereiche des Alltags. Wer vom privaten Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt, könne sich mehrere Tausend Euro pro Jahr sparen. Weniger Tempo auf der Autobahn wirke sich letztlich auch positiv auf das Budget aus. Zwar verzögern sich die Fahrzeiten je nach Entfernung. Der geringere Treibstoff-Verbrauch verringere aber die Kosten um durchschnittlich 140 Euro.

Auch bei der Beleuchtung gebe es viele Möglichkeiten, um die Geldbörse zu schonen. Der Austausch alter Glühlampen durch LED-Lichtquellen führe zu jährlichen Einsparungen von zehn Euro pro Lampe, heißt es von der Energie Tirol. Angesichts der zahlreichen Sparmöglichkeiten seien die verschiedenen Maßnahmen laut der Beratungsstelle aktuell besonders sinnvoll.