Photovoltaik-Anlage
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Umwelt

Energiepark in Thaur stößt auf Kritik

In Thaur wollen Bauern einen Energiepark in der Größe von etwa 20 Fußballfeldern errichten. Dabei sollen nachhaltige Energiequellen wie Sonnen- und Windkraft mit der Landwirtschaft verbunden werden. Aus dem Ort kommt Kritik.

Die Pläne der Wassergenossenschaft Absam-Thaur haben es in sich – zumindest was die Größe angeht. Auf einer Fläche von 15 Hektar, was ungefähr 20 Fußballfeldern entspricht, soll ein Energiepark entstehen. Es ist ein Projekt, das es in dieser Form in Tirol noch nicht gegeben hat.

Für Teile der Thaurer Felder sind Photovoltaik-Anlagen auf neu zu errichtenden Gewächshäusern vorgesehen. Zusätzlich soll es erstmals auch zwei Windräder geben. Der Geschäftsführer der Wassergenossenschaft Josef Plank sieht in seiner Idee eine nachhaltige Pionierarbeit: „Wir betreten mit diesem Projekt natürlich Neuland in Tirol. Schließlich haben wir noch keine Windräder und auch keine großflächigen Agri-PV-Anlagen.“

Viel Kritik aus der Gemeinde

Kritiker in der Gemeinde sehen kein Pionierprojekt, sondern vielmehr den Versuch einer Gewinnmaximierung. Auch der Naturschutz sei mit einer allfälligen Bodenversiegelung gefährdet. Josef Plank kann die Bedenken teilweise nachvollziehen, doch die Initiative für mehr Eigenversorgung bei der Energie ist laut ihm das Gebot der Stunde: „Ich glaube, es ist notwendig, dass wir uns dem Problem bewusst werden. Wir erleben eine eklatante Energiekrise und übergeordnet eine Klimakrise. Ohne eine erneuerbare und klimaneutrale Energieproduktion werden wir die nächsten Jahre und Jahrzehnte nicht überstehen.“

Plank schlägt eine Gemeinschaft vor, über die sich die Bevölkerung am Projekt beteiligen kann. Insgesamt sind die technischen und rechtlichen Fragen in der Raumordnung und im Elektrizitätsgesetz noch mögliche Hürden. Da es in Tirol kaum vergleichbare Anlagen gibt, geht es in der derzeitigen Vorprojektphase also um Grundlagenarbeit. Ob die Pläne konkreter werden, muss zuerst auch in der Gemeinde geklärt werden.