Eine psychisch erkrankte Frau sitzt mit gefaltenen Händen auf einem Sessel.
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Gesundheit

Psychische Gesundheit: Tiroler Angebote

Menschen in psychischen Krisen können in Tirol entweder telefonisch, online oder vor Ort in einem der insgesamt vier psychosozialen Zentren Hilfe finden. Experten kritisieren aber die zu wenigen leistbaren Therapieplätze und die langen Wartezeiten.

Am Montag ist der Welttag für psychische Gesundheit. Vor diesem Hintergrund informiert das Land Tirol über Hilfs- und Unterstützungsangebote. Die Gesamtübersicht über das gesamte Angebot in Tirol hat das Team für psychosoziale Versorgung der Abteilung Inklusion und Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol. Das Ziel ist es, ein gut abgestimmtes Versorgungsangebot mit adäquaten Beratungs-, Unterstützungs- und Therapiemöglichkeiten in den Regionen bereitzustellen.

Alle Angebote auf einer Website

Seit Mai ist die tirolweite Angebotslandschaft im psychosozialen Bereich in Tirol erstmals auf einer Website gebündelt. Dadurch soll ein niederschwelliger Zugang zu individuell passenden Angeboten in örtlicher Nähe erleichtert werden.

Telefonischer psychosozialer Krisendienst

Beim Psychosozialen Krisendienst erhalten Menschen, die sich in einer psychischen Krise befinden sowie deren Angehörige unter der Nummer 0800 400 120 kostenlos Beratung und Unterstützung. Am anderen Ende der Leitung sitzt ein multiprofessionelles Team, das Hilfe zur telefonischen Deeskalation leistet sowie individuell benötigte Weiterbehandlungen koordiniert. Mit Oktober 2022 wurde der Psychosoziale Krisendienst, der seit Herbst 2019 existiert und ursprünglich auf zwei Jahre ausgelegt war, in den Regelbetrieb überführt.

Psychosoziale Zentren in den Bezirken

Zwischen April und August diesen Jahres haben in Innsbruck, Imst, Wörgl und Lienz insgesamt vier Psychosoziale Zentren ihren Dienst aufgenommen. Sie sind Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Belastungen und ihren Angehörigen und unterstützen bei der Suche nach geeigneter Hilfe. Außerdem bieten sie Überbrückungsleistungen, sollte nicht sofort ein geeignetes Angebot frei sein.

Expertinnen und Experten kritisieren genau diese langen Wartezeiten. Nach wie vor würde sich nur ein Bruchteil der Betroffenen Hilfe suchen – auch weil es viel zu wenige leistbare Therapieplätze gibt.