Bergretter mit Hund
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Chronik

Erste Bergeversicherung für Hunde

Der Alpenverein (ÖAV) bietet ab 1. Jänner 2023 die erste Bergeversicherung im alpinen Raum für Hunde an. Anstoß dafür hatten Mitglieder gegeben. Viele Wanderer, Alpinisten sowie Skitourengeher sind mit ihren Hunden unterwegs, die sie nach einem Notfall nicht zurücklassen möchten.

In Tirol sind Wanderer und Alpinisten, sowie Schneesportler oft ohne menschliche Begleitung, aber mit ihrem besten Freund, dem Hund, unterwegs.

Hunde müssen derzeit im Notfall zurückbleiben

Wenn etwas passiert, der Tierbesitzer sich verletzt und nicht mehr weiter kann, wird er gerettet, nicht aber der Hund. Hunde müssen von Angehörigen oder Freunden dann extra vom Berg geholt werden. Ist das nicht möglich, springt die Bergrettung ein, dieser Dienst am Tier muss aber privat gezahlt werden. Zwölf bis 15 Mal werde hierzulande um Kulanz angefragt. Nun soll eine Bergeversicherung für Hunde Abhilfe schaffen, heißt es von Seiten des Alpenvereins.

Montscheinspitze Hund
zoom.tirol
Letztes Jahre musste ein abgestürzter Hund von der Montscheinspitze am Achensee gerettet werden. Der Einsatz kostete die Besitzerin 2.500 Euro.

Angebot für AV-Mitglieder

Das Angebot richtet sich allerdings ausschließlich an Mitglieder des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV). Mit Zusatzkosten von zwölf Euro im Jahr ist der „beste Freund“ dann bis zu maximal 3.000 Euro pro Schadensfall versichert. „Ich freue mich sehr, dass wir unseren Mitgliedern die erste Hundebergeversicherung im Alpenraum bieten können. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist etwas ganz Besonderes, und sie reicht bis hoch in die Berge. Dort soll sie aber nicht enden müssen, zum Beispiel, weil ich die Pfote meines Hundes unabsichtlich mit der Kante meines Tourenskis verletze“, sagt Clemens Matt, Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins.

Der besondere Fall des Hundes Paul

Bisher wurde der Alpenverein bzw. dessen Versicherung schon oft angefragt, ob sie Kosten für die Hundebergung in Kulanz übernähme. Doch bisher wurde dafür erst einmal bezahlt und nur weil es sich um einen äußerst besonderen Fall handelte, erzählte Hans Peter Seiler, Versicherungsmakler des Alpenvereins: „Eine Frau reichte für ihren Hund Paul Bergungskosten in der Höhe von 400 Euro ein. Als wir sie darauf aufmerksam machten, dass wir das für ein Tier nicht übernehmen würden, meinte die Frau, dass das nicht ginge. Ihr Hund Paul sei schon seit acht Jahren Mitglied des Alpenvereins und habe damit Anspruch. Wir haben das überprüft und tatsächlich hatte der Alpenverein eine Mitgliedschaft auf diesen Namen. Wir haben es dann bezahlt.“