In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Chronik

Warnung vor Spaltensturz am Gletscher

Der Lawinenwarndienst hat am Sonntag auf die erhöhte Gefahr von Spaltenstürzen im Gletschergebiet aufmerksam gemacht. In der Höhe liege ausreichend Schnee für den Start der Gletscherskigebiete, der warme Sommer habe aber viele Spalten freigelegt, die nun durch Neuschnee nur schwach überdeckt seien, so die Warnung.

Die Gletscher hätten neuerlich ein schwieriges Jahr hinter sich. Viel Saharastaub und der extrem warme Sommer führten zu außergewöhnlichen Schmelzraten, so sei etwa auf der Pasterze zwei-bis viermal so viel Eis abgeschmolzen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre, laut ZAMG habe die Eisdicke um 3,7 Meter abgenommen.

Dadurch seien auf den Gletschern viele Spalten offengelegt worden oder nur mehr dünn von Altschnee überdeckt, erklärten die Tiroler Experten in ihrer Aussendung.

Schneebrücken ohne Stabilität

Mit dem unter starken Windeinfluss gefallenen Neuschnee im September hätten sich mancherorts gefährliche Schneebrücken gebildet, die dem Gewicht von Wintersportlern nicht standhalten.

„Speziell aufgrund des zu erwartenden, erhöhten Personenaufkommens im Bereich der Gletscherskigebiete möchten wir eindringlich auf dieses Problem hinweisen“, so die Fachleute. Zudem sei in großen Höhen, wo es in den vergangenen Tagen mehr geschneit habe, kurzfristig auf Lawinen zu achten.