Die Firma Egger in St. Johann in Tirol
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Wirtschaft

Razzia bei rumänischer Egger-Tochter

Bei der rumänischen Tochterfirma des Tiroler Holzkonzerns Egger ist am Mittwoch eine Razzia durchgeführt worden. Laut Egger sei man wegen eines Zulieferers von der Razzia betroffen gewesen – insgesamt wurden 146 Durchsuchungen vorgenommen.

Die rumänischen Behörden machten laut Recherchen des „profil“, ORF und des deutschen Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ 146 Hausdurchsuchungen, wobei illegale Holzschlägerungen, Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Unterschlagung im Fokus standen.

Egger betreibt in der Region Suceava im Nordosten Rumäniens ein Werk für die Produktion von Span- und OSB-Platten. Das Unternehmen selbst bzw. dessen Mitarbeiter seien aber keine Beschuldigten: „Konkret verdächtigen die rumänischen Behörden diverse Holzzulieferer, die unter anderem Egger beliefern.“

Unterlagen über Geschäftsbeziehungen ausgehändigt

Justiz und Exekutive hätten sich für die Geschäftsbeziehungen interessiert und dementsprechende Unterlagen gefordert. Diese habe Egger auch ausgehändigt, hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Beim Holzkonzern betonte man zudem, dass man ein „vehementer Verfechter einer nachhaltigen Holzwirtschaft“ sei. In Rumänien sind Urwälder teils geschützt. Das Land kämpft mit der illegalen Abholzung dieser Wälder.

Egger hatte im Vorjahr Probleme mit der rumänischen Wettbewerbsbehörde und musste schließlich rund fünf Mio. Euro Strafe zahlen. Laut dem Konzern habe es sich damals um „individuelles Fehlverhalten“ gehandelt – mehr dazu in Millionen-Strafen für Egger in Rumänien.