FFP2-Masken
APA/Barbara Gindl
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Bildung

Corona: Neue Leitlinien für Tirols Schulen

Die steigenden Corona-Infektionszahlen bringen neue Empfehlungen für die Schulen. Die Bildungsdirektion Tirol gab diese am Montag bekannt. Ab einer gewissen Zahl von positiv getesteten Schülern kann es unter anderem wieder Distance-Learning geben.

Seit dem Schulbeginn Mitte September stieg die Zahl der Covid-19-Fälle in Tirol wieder deutlich an. Für diesen Anstieg dürften auch die Schulen mit den erhöhten Kontakten verantwortlich sein. Laut Bildungsdirektion Tirol beläuft sich die Zahl der Covid-19-Fälle an den Schulen derzeit auf insgesamt 1.226 Personen (bei 6.979 aktiven Fällen im Bundesland).

Aus diesem Grund gab die Bildungsdirektion in Abstimmung mit der Gesundheitsdirektion am Montag per Rundschreiben neue Empfehlungen an die Schulleitungen heraus, wie die Tiroler Kronenzeitung berichtete. Auf Anfrage des ORF Tirol bestätigte die Bildungsdirektion die neuen Leitlinien.

Konkrete Angaben für Maßnahmen

Das Rundschreiben, das dem ORF Tirol vorliegt, empfiehlt den Schulen allfällige Maßnahmen. Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Fallzahlen in einer Klasse und innerhalb von drei Tagen. Wenn etwa drei oder mehr Schülerinnen und Schüler positiv auf Covid-19 getestet wurden, sollten die Schulen Antigen-Tests für die gesamte Klasse anordnen.

Als zweite Maßnahme sollte ab fünf positiven Antigen- bzw. PCR-getesteten Schülern zusätzlich eine Maskenpflicht eingeführt werden. Für die Volksschulen und die Mittelschulen bzw. die AHS-Unterstufen (Sekundarstufe I) ist ein Mund-Nasen-Schutz vorgesehen. Oberstufen-Schüler (Sekundarstufe II) müssten in diesem Fall eine FFP2-Maske tragen, heißt es in dem Rundschreiben der Bildungsdirektion.

Maßnahmen nicht verpflichtend

Schließlich kann es ab einem Drittel der Klasse mit positiven Antigen- oder PCR-Tests wieder zu Distance Learning kommen. Wenn zum Beispiel von 20 Schülern in einer Klasse sieben Covid-19-positiv sind, kann die Schulleitung für die Dauer von fünf Tagen das digitale Lernen von Zuhause anordnen.

Die genannten Maßnahmen sind jeweils auf fünf Tage befristet und nicht verpflichtend. Sie stellen lediglich Empfehlungen dar. Die derzeitigen Corona-Regeln des Bundes sehen keine Quarantäne-Pflicht für positiv getestete Personen mehr vor. Dadurch dürfen auch symptomlos positive Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen – mehr dazu in Auch heuer kein unbeschwerter Schulstart.

Landeselternverband sieht klare Vorgaben positiv

Am Donnerstag sprach sich Stefan Boscheri, Präsident des Landeselternverbandes Tirol, durchaus positiv über die Leitlinien aus. Die Forderungen der Eltern nach Empfehlungen mit genauen Fallzahlen seien damit erfüllt worden: „Mit den konkreten Vorgaben wissen die Schulen, welche Maßnahmen sie ab wann umsetzen können. Ansonsten hätte wieder ein gewisser Wildwuchs entstehen können.“

Der Präsident des Landeselternverbandes hofft für die Schulen jedoch auf möglichst viel Normalität. Zwar sei die Entwicklung der nächsten Wochen nicht abzusehen. „Wir sollten aber langsam wieder in eine Phase kommen, in der die Schülerinnen und Schüler einen geregelten Unterricht haben“, sagt Stefan Boscheri.

Abwassermonitoring zeigt deutlich erhöhte Werte

Die Werte des SARS-CoV-2-Abwassermonitorings stiegen in den letzten Tagen deutlich. Die Gesamtzahl der Personen in Tirol, die Coronaviren ausscheiden, verdoppelte sich gegenüber den Daten vor einer Woche, teilte das Land am Donnerstag mit – mehr dazu in Werte bei Abwassermonitoring gestiegen.