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Landtagsdirektion /Berger
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Politik

Parteien zeigen sich gesprächsbereit

In den Parteivorständen haben sich am Montag SPÖ, NEOS, Liste Fritz und Grüne den Auftrag zu Sondierungsgesprächen geholt. Nachdem die ÖVP beim Ausschluss einer Koalition mit den Freiheitlichen blieb, gilt Schwarz-Rot als am wahrscheinlichsten.

In Tirol ist die Suche nach einer Regierung bzw. einem oder mehreren Partnern für die ÖVP offiziell eröffnet. Vorzugsstimmenkaiser Georg Dornauer (SPÖ) besprach sich am Montagabend mit seinem Parteivorstand in der SPÖ-Zentrale. Nach rund zweieinhalb Stunden Wahlanalyse und Besprechung war klar, dass man sich einen klareren Auftrag gewünscht hätte, man geht aber mit sieben Mandaten in Sondierungsgespräche mit der ÖVP. Ob eine Koalition „Sinn macht“, hänge davon ab, ob man das rote Programm „umsetzen“ könne, so Dornauer.

Mair stellt auch seine Zukunft infrage

Bei den Grünen hatte man am Montagabend vieles zu besprechen. Einige Themen habe man im Wahlkampf nicht gut genug platziert, heißt es. Vor Sondierungsgesprächen, die auch mit der ÖVP geführt werden sollen, werde man sich auch über Personalien Gedanken machen, so Grünen-Klubobmann Gebi Mair. Dabei werde er auch über seine persönliche Zukunft nachdenken. Mair hatte mit seiner Partei bei der Landtagswahl rund 1,5 Prozentpunkte verloren.

Liste Fritz: Gespräche auf Augenhöhe

Man sei gesprächsbereit, sagt Liste Fritz Obfrau Andrea Haslwanter Schneider nach dem Parteivorstand am Montagabend zu möglichen Koalitionsverhandlungen. Entscheidend sei, dass die ÖVP von ihrem hohen Ross runtersteige und Gespräche auf Augenhöhe führe und man auch auf Augenhöhe arbeiten könne.

NEOS sieht keinen Regierungsauftrag für die SPÖ

Bei den Tiroler NEOS wurde am Montagabend der Wahlsonntag nachbesprochen und analysiert. Für die anstehenden Sondierungsgespräche wurde ein Sondierungsteam bestimmt und Themen festgelegt, die man bei den Gesprächen einbringen will. Man wolle mitgestalten, sagt Parteiobmann Dominik Oberhofer. Einen Regierungsauftrag für die SPÖ sehe man nach den Wahlen nicht. Dornauer habe angekündigt, nur bei weit über 20 Prozent und auf einem zweiten Platz in die Regierung zu gehen. Beides sei nicht gegeben, so Oberhofer. Er gehe davon aus, dass er zu seinem Wort stehe und nicht in die Regierung hineingehe. Es gebe andere Mehrheiten im Tiroler Landtag, so Oberhofer, von daher gesehen sei man für Gespräche offen.

Die FPÖ zeigte sich indes unzufrieden, dass die ÖVP mit ihr nur über Parlamentarisches, aber nicht über eine Koalition sprechen will. Landesparteichef Markus Abwerzger forderte Mattle zu „konkreten, ernsthaften Koalitionsverhandlungen“ auf.