Anton Mattle
APA/Roland Schlager
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Politik

ÖVP bleibt trotz Verlusten stärkste Partei

Die ÖVP hat bei der Landtagswahl in Tirol einen Absturz erlitten. Die Partei von Spitzenkandidat Anton Mattle kam laut vorläufigem Endergebnis auf 34,71 Prozent der Stimmen. Die FPÖ konnte die SPÖ überholen und belegte Platz zwei.

Die Liste Fritz legte auf 9,9 Prozent zu und konnte damit ihr Ergebnis der letzten Wahl beinahe verdoppeln. Damit konnte die Partei mit Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider die Grünen überholen.

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ÖVP muss sich neuen Partner suchen

Die Grünen kamen bei der Wahl nur mehr auf Platz fünf. Die Partei erreichte mit Spitzenkandidat Gebi Mair 9,2 Prozent und verlor gegenüber 2018 rund eineinhalb Prozentpunkte. NEOS konnte leicht zulegen und erreichten 6,29 Prozent. 2018 kamen die Pinken bei ihrem erstmaligen Einzug in den Landtag auf 5,21 Prozent.

KPÖ, MFG und MACH MIT scheitern an Hürde

Gescheitert an der Fünf-Prozent-Hürde ist die MFG mit 2,78 Prozent. Die KPÖ erreichte 0,67 Prozent, die Liste „MACH MIT“ 0,13 Prozent.

Der scheidende LH Günter Platter und ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle bei der ÖVP-Wahlparty im Rahmen der Tiroler Landtagswahl
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Günther Platter gratulierte seinem Nachfolger als Parteiobmann Anton Mattle

Überraschungen gab es in einigen Gemeinden. Die ÖVP konnte in der Gemeinde Kappl im Paznauntal mit 82,85 Prozent ihr stärktes Ergebnis erzielen. Die SPÖ konnte in der Gemeinde Sellrain, wo ihr Spitzenkandidat Georg Dornauer Bürgermeister ist, 58,51 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. In Virgen (Bezirk Lienz) schaffte die FPÖ mit 36,52 Prozent ihr stärkstes Ergebnis.

Mit 18,27 Prozent der Stimmen konnten die Grünen in Sistrans (Bezirk Innsbruck-Land) ihr bestes Ergebnis erzielen. In der Gemeinde Götzens (Bezirk Innsbruck-Land), wo ihr Listenzweiter Markus Sint lebt, konnte die Liste Fritz am besten abschneiden. NEOS schnitt in Telfs (Bezirk Innsbruck-Land) mit 14,69 Prozent am erfolgreichsten ab.

Zweistelliges Ergebnis für MFG in Mariastein

In der Unterländer Gemeinde Mariastein konnte MFG mit 11,68 Prozent der Stimmen überdurchschnittlich gut abschneiden, die KPÖ kam in Innsbruck auf 2,71 Prozent, MACH MIT konnte in Reith bei Seefeld (bezirk Innsbruck-Land) zehn Stimmen für sich gewinnen, das bedeutete einen Stimmenanteil von 1,62 Prozent.

Beteiligung deutlich höher als bei letzter Wahl

Die Wahlbeteiligung lag bei 65,02 Prozent und damit deutlich höher als 2018. Damals lag die Wahlbeteiligung bei 60 Prozent. Das von der Landeswahlbehörde auf ihrer Webseite bekannt gegebene vorläufige Endergebnis beinhaltet auch die per Briefwahl und Wahlkarten abgegebenen Stimmen – diese werden in Tirol am Wahltag mitausgezählt.

Die drei Gemeinden mit der höchsten Wahlbeteiligung waren Galtür mit 87,34 Prozent, St. Sigmund im Sellrain mit 87,31 Prozent und Hinterhornbach mit 85,92 Prozent. Insgesamt wurden in Tirol 71.945 Wahlkarten für die Tiroler Landtagswahl ausgestellt.