Schon jetzt, bei noch eher moderaten Außentemperaturen, gebe es bereits zahlreiche Beschwerden von frierenden Kolleginnen und Kollegen, erklärte Thomas Lintner, Betriebsratsvorsitzender der Zugbegleiter. Er befürchtet, dass Krankenstände ansteigen werden: „Für die Reisenden könnten dann Zugausfälle entstehen. Mitarbeiter der Bürogebäude haben angekündigt, sich einen Heizkörper mitzunehmen und ins Büro zu stellen. Ich bezweifle, dass das der Sinn hinter dem Energiesparen ist.“

Sollten die ÖBB darauf bestehen, die Temperatur weiterhin zu drosseln, rät er dem Unternehmen sich quasi warm anzuziehen. Lintner kündigte an, gemeinsam mit der Arbeiterkammer gegen die Abkühlung zu kämpfen: „Ich habe dementsprechend schon Kontakt aufgenommen und wir haben das Unternehmen darüber verständigt, dass die Arbeitsstättenverordnung mindestens 21 Grad vorsieht“, so der Betriebsrat. Er scheue sich nicht davor, mit der AK gegen die Abkühlung vorzugehen.
ÖBB wollen nicht von Plan abweichen
Die ÖBB-Führung will jedoch weiterhin an der 19-Grad-Regelung festhalten. Es gelte, einen Beitrag zu leisten, um gemeinsam durch diese schwierige Zeit zu kommen, sagte Christoph Gasser-Mair, ÖBB-Pressesprecher für Tirol und Vorarlberg: „Deshalb folgen wir auch der Empfehlung des Bundes zur Raumtemperatur in den Büroräumen, auch wenn wir wissen und respektieren, dass es dazu auch bei uns im Unternehmen viele unterschiedliche Meinungen und Diskussionen gibt.“ Die geltenden Normen und Vorschriften zum Arbeitnehmerschutz würden auf jeden Fall eingehalten.
Auf wieviel Grad die Bediensteten tatsächlich Anspruch haben, dürfte noch für heiße Diskussionen sorgen. Der Betriebsrat kündigte jedenfalls bereits jetzt an, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen.