Um Energie zu sparen, denken einige heimische Hallenbäder etwa darüber nach, die Raum- und Wassertemperaturen um ein paar Grad abzusenken. In den Kinder- und Babybecken soll die bisherige Badetemperatur allerdings beibehalten werden. Bei den Saunabetrieben würden vor allem die Öffnungszeiten verkürzt oder einzelne Saunakammern abgeschaltet werden.
Tickets werden teurer werden
Viele Betriebe werden auch die Eintrittspreise um drei bis neun Prozent erhöhen, um die höheren Energiekosten auszugleichen. Diese sind zwar im Großen und Ganzen noch nicht dramatisch angestiegen — die meisten Betriebe haben langfristige Lieferverträge, die nur zum Teil angepasst worden sind — man rechnet aber damit, dass 2023 die Kosten noch weiter steigen werden. Deshalb müssen sich die Betriebe schon jetzt darauf vorbereiten, sagte der Bädersprecher in der Wirtschaftskammer, Ulrich Mayerhofer.
Viele Tiroler Bäder sind von Erdgas und Erdöl bereits auf Wärmepumpen, Fernwärme und Hackschnitzelsysteme umgestiegen. Es wollen aber auch immer mehr Betriebe auf energiesparendere LED-Beleuchtung umstellen und die Beleuchtung reduzieren.
Dass die Betriebe komplett auf LED-Beleuchtung umstellen, wünschen sich auch die Tirolerinnen und Tiroler, wie eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts IMAD im Auftrag der Wirtschaftskammer zeigt. „Die Tirolerinnen und Tiroler sind bereit, einige Maßnahmen mitzutragen. Sie wollen nämlich nicht, dass das Angebot reduziert wird“, sagte Barbara Traweger-Ravanelli, Geschäftsführerin von IMAD.
Laut der Umfrage sind auch sechs von zehn Befragten dafür, dass die Ticketpreise leicht erhöht werden, um die steigenden Kosten zu kompensieren. Acht von zehn Interviewten sprechen sich aber gegen eine starke Erhöhung der Eintrittspreise aus.
Nur ein Hallenbad sperrt zu
Bis jetzt ist das sanierungsbedürftige Aubad in Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) das einzige Bad, das wegen der hohen Energiepreise in diesem Winter schließen muss. Das Hallenbad nützt aber diese Zeit, in der die Strompreise so hoch sind, für die notwendigen Sanierungsarbeiten. Das spare auch Kosten, hieß es.
Stärkster Badesommer seit 2003
Die vergangene Sommersaison sei gut verlaufen, es sei der stärkste Badesommer seit 2003 gewesen: „Über den Sommer lagen die Besucherzahlen in den Tiroler Frei- und Seebädern etwa 35 Prozent über dem Vorjahresniveau“, bilanzierte Ulrich Mayerhofer. Vor allem die hohen Temperaturen hätten viele Menschen in die Bäder gelockt.
Auch auf die kommende Herbst- und Wintersaison blickt man optimistisch. Über 80 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler empfinden Hallenbäder und Saunabetriebe als wichtige Gesundheits- und Freizeiteinrichtungen und knapp die Hälfte möchte auch diesen Herbst und Winter wieder ein Hallenbad besuchen, so die IMAD-Umfrage.