Fritz Gurgiser
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Politik

Gurgiser zieht vor Wahl kritische Transitbilanz

Der Obmann des Transitforums, Fritz Gurgiser, sieht die umgesetzte Transit-Politik der schwarz-grünen Landesregierung sehr kritisch. Er mahnt von der kommenden Regierung konkrete Schritte ein. Ein Schwerpunkt müsse auf einem intelligenten Lkw-Dosiersystem mit Bayern, Südtirol und dem Trentino liegen.

Die bisherige Landesregierung habe das gemacht, was sie zur Stickstoffdioxidentlastung machen musste – dies sei seit 2002 mit dem IG-Luft-Gesetz vorgegeben. „Aus unserer Sicht zu langsam, weil viel zu viele Ausnahmen in diverse Lkw-Fahrverbote eingebaut wurden und noch sind“, meinte Gurgiser, der seit Jahrzehnten Tirols oberster Anti-Transit-Kämpfer beim Transitforum Tirol-Austria ist.

Gurgiser: „Effiziente Maßnahmen fehlen“

Ebenso habe Schwarz-Grün auf Dauerdruck des Transitforums mit der Lkw-Blockabfertigung reagieren müssen, die vorher über Jahre abgelehnt worden sei. Nach wie vor würden aber effiziente Maßnahmen fehlen – beispielsweise am Fernpass, Zirlerberg, im Achental, Zillertal und am Eiberg bzw. der Lofererstraße, so Gurgiser.

Autofahrer am Zirler Berg
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Auf Transitstrecken wie hier auf der Seefelder Straße am Zirler Berg würden nach wie vor effiziente Maßnahmen fehlen, so Gurgiser

Intelligentes Dosiersystem gefordert

Die nächste Regierung solle endlich all das umsetzen, was die Landtage in Innsbruck und Bozen längst beschlossen haben, pochte Gurgiser auf ebenjenes intelligentes Dosiersystem. Die technischen Möglichkeiten seien längst da, nur noch nicht zusammengeschaltet. Das Transitforum werde jedenfalls nach der Wahl die Schwerpunkte Lärmschutzoffensive am Landes- und Bundesstraßennetz ebenso fortführen wie die Aktivitäten in Bezug auf „Regional vor Global“ in allen Bereichen.

Gurgiser will mehr Einbeziehung

Auch die vielfach geforderte Korridormaut zwischen München und Verona sah Gurgiser als einen wichtigen Baustein, um dem überbordenden Transitverkehr Herr zu werden – aber als beileibe nicht den einzigen. Es fehle bisher ganz einfach am politischen Willen in Italien und Deutschland.

Das Transitforum sah Gurgiser von der Landespolitik jedenfalls nicht ausreichend einbezogen: „Sonst wären eine Reihe weiterer Verbesserungen durchgesetzt worden – zum Beispiel die leidigen Zufahrtsverbote zu den Billigdieseltankstellen.“