runde Metallelemente
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Wirtschaft

Mit Wolfram-Recycling gegen Lieferengpass

Das Metallwerk Plansee in Reutte hat eine Strategie entwickelt, um sich zum Teil von Preisschwankungen und Lieferschwierigkeiten unabhängig zu machen – es recycelt den Großteil des Wolframs, das für die Hartmetallherstellung gebraucht wird, selbst.

Das Schwermetall Wolfram wird überall dort eingesetzt, wo Teile besonders hitzebeständig und hart sein sollen, in Blechen, in Hartmetallwerkzeugen, in Drähten. Das Metallwerk Plansee verarbeitet jeden Monat 100 Tonnen davon. Da fällt es ins Gewicht, dass der Weltmarktpreis für Wolfram im vergangenen Jahr um fast 15 Prozent gestiegen ist. Hauptgrund dafür sind erschwerte Lieferungen aus dem wichtigsten Herkunftsland China.

Mit Lkws wird europaweit Altmetall eingesammelt

Um sich von Lieferproblemen unabhängig zu machen, hat Plansee schon vor Jahren begonnen, Wolfram zu recyceln, sagt Vorstand Karlheinz Wex. Schon seit mehr als zehn Jahren spiele das Thema Recycling einen wichtige Rolle. „Heute bekommen wir mehr als achtzig Prozent des Wolframs, das wir im Westen verarbeiten, aus Recycling.“

Altmetall mit Zinkpulver vermischt
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Vorbereitung für den Ofen: Zinkpulver auf Altmetall

Wolframteile, die abgenutzt sind, werden bei Kunden in ganz Europa eingesammelt. „Wir haben eine kleine Lkw-Flotte, die diese Schrotte direkt beim Kunden abholt. Diese Schrotte müssen dann auch sortiert werden“, erläutert Wex. Je besser sortiert diese Schrotte seien, umso besser sei danach die Aufbereitung. „Danach kommt unsere Technologie zum Einsatz, die je nachdem, wie der weitere Einsatz ist, unterschiedlich ausgeprägt sein kann.“

Material wird nach Erhitzung gemahlen

Die Hartmetallteile werden mit Zinkpulver vermischt und in großen Öfen auf 900 Grad erhitzt. Dadurch blähen sich die Wolframteile auf und werden brüchig. So lassen sie sich dann zu neuem Wolframpulver mahlen.

bröseliges, behandeltes Altmetall
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Nach der Behandlung im Ofen

Ein Einsatz, der sich lohnt. Wenn man die richtige Technologie einsetze, kann es günstiger sein, so Wex. „Aber interessant dabei ist auch, dass der CO2 Footprint eines recycelten Produktes ungefähr ein Viertel dessen ausmacht, was anfallen würde, wenn man das Produkt vom frischen Material, vom frischen Erz, aufbereitet.“ Wolfram im Kreislauf zu halten, spart also beides – CO2 und Geld.