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Chronik

Betrüger verwenden Familie als Lockvögel

Trotz zahlreicher Warnungen der Polizei fallen Tirolerinnen und Tiroler immer wieder auf Internet- und Telefonbetrüger herein. Erst kürzlich überwies ein Mann im Außerfern Geld, um seinen angeblichem „Sohn“ aus der Patsche zu helfen.

Anfang der Woche wurde ein 65-jähriger Deutscher, der offenbar im Raum Lermoos wohnt, Opfer eines Internetbetrugs. Der Mann wurde auf einer Plattform von seinem angeblichen „Sohn“ angeschrieben, dass sein Handy kaputt sei und dass er eine neue Handynummer habe. Darüber hinaus befinde sich der „Sohn“ in einer finanziellen Notlage und brauche dringend Geld.

Der 65-Jährige überwies nach weiteren Aufforderungen mehrmals Geld. Erst nachdem er seinen richtigen Sohn, der sich im Ausland aufhält, telefonisch erreichen konnte, erkannte er, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Der entstandene Schaden beläuft sich auf einen mittleren vierstelligen Betrag, so die Polizei.

„Polizistin“ und „Staatsanwältin“ am Telefon

Besonders dreist spielte sich ein Betrug in Innsbruck ab, bei dem mit derselben Masche gleich zwei Innsbruckerinnen fast sehr viel Geld verloren hätten. Eine 88-jährige Frau wurde von einer angeblichen Polizistin angerufen. Die Tochter der Innsbruckerin habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Beteiligte gestorben sein. Die Tochter sei nun mindestens sechs Wochen in Haft. Sie brauche 60.000 Euro für eine Kaution, um früher wieder aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Nachdem die Frau das Geld nicht aufbringen konnte, fragte sie Bekannte um Hilfe. Diese rieten ihr, zur Polizei zu gehen, was sie dann auch tat. Schaden entstand keiner, nachdem das Geld nicht übergeben worden ist.

Mit derselben Geschichte versuchten unbekannte Betrüger Geld von einer 55-jährigen Innsbruckerin zu bekommen. Am Telefon war diesmal eine „Staatsanwältin“, die 80.000 Euro forderte, damit die Tochter nach dem angeblichen tödlichen Unfall aus der Haft entlassen werden könne. Nachdem sich die Tochter bei der Mutter meldete, klärte sich der Fall schnell auf. Finanzieller Schaden entstand keiner.

Polizei rät Fälle zu melden

Trotz zahlreicher Warnungen der Polizei glauben immer wieder Tirolerinnen und Tiroler Fremden am Telefon oder im Internet, ohne die Umstände näher zu überprüfen. Am besten dürfte sein, sich sofort an die nächste Polizeidienststelle zu wenden.