Autos auf Landstraße
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Verkehr

Tirol hat am drittwenigsten Autos

Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner kommen in Tirol 550 Pkws. Damit liegt das Bundesland hinter Wien und Vorarlberg an dritter Stelle. Im Vergleich der Bezirke gibt es in Innsbruck – abgesehen von Wien – im Verhältnis zur Bevölkerung am wenigsten Autos.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat am Freitag mit Daten der Statistik Austria den diesjährigen Motorisierungsgrad veröffentlicht. Dieser Wert gibt die Verbreitung von Pkws im Verhältnis zur Bevölkerung an.

Gemessen an 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind in Tirol aktuell 550 Autos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Wert unverändert. In den Jahren 2019 und 2017 waren es aber noch 539 bzw. 526. Insofern ist der Grad der Motorisierung hierzulande in den vergangenen fünf Jahren um rund 4,6 Prozent leicht gestiegen.

421.000 Pkws in Tirol

Auch die absoluten Zahlen der Autos haben in Tirol in den vergangenen Jahren zugenommen. Während es 2019 rund 407.000 Pkws im Land gab, sind es aktuell rund 421.000. Das entspricht einem Plus von rund 3,4 Prozent.

Trotzdem liegt Tirol noch im bundesweiten Spitzenfeld. Auf ganz Österreich kommen 572 Pkws pro 1.000 Einwohner. Im Vergleich der Bundesländer haben nur Wien (375) und Vorarlberg (547) geringere Werte. 2019 lag Tirol noch an zweiter Stelle hinter Wien. Die meisten Autos pro Bevölkerung befinden sich 2022 im Burgenland (684).

Bezirke: Tirol fünfmal in Top 15 Österreichs

Die Tiroler Bezirke haben im österreichweiten Vergleich sehr niedrige Werte. So gehören gleich fünf – Innsbruck Stadt, Innsbruck-Land, Kufstein, Schwaz und Landeck – zu den Top 15 in Österreich.

Tiroler Bezirke 2022 (Pkw pro 1.000 Einwohner)
1. Innsbruck: 444
2. Innsbruck-Land: 554
3. Kufstein: 564
4. Schwaz: 569
5. Landeck: 579
6. Kitzbühel: 582
7. Lienz: 589
8. Reutte: 599
9. Imst: 600
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2022

Abgesehen von der Bundeshauptstadt hat der Bezirk Innsbruck Stadt am wenigsten Autos. Auf 1.000 Bewohner der Tiroler Landeshauptstadt kommen 444 Pkws.

Im Unterschied zum Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten gibt es in Tirol keinen Bezirk mit mehr als 700 Pkws pro 1.000 Personen, wie die aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

E-Carsharing in Tirol vorbildlich

Mehr Pkw bedeutet gleichzeitig höhere Kosten für Mobilität, heißt es in der Aussendung des VCÖ. „Wenn es gelingt, dass die Haushalte mit weniger Pkw auskommen, dann bringt das eine große finanzielle Entlastung. Zusätzlich sinken der Energieverbrauch und auch die CO2-Emissionen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Gemeinden und Städte können ihre Bevölkerung dabei unterstützen, etwa mit Gemeindebussen, Anrufsammeltaxis und Sharing-Angeboten. Vorbildlich sind laut VCÖ in Tirol das Projekt Beecar der Stadtwerke Kufstein und das flomobil der Stadtwerke Wörgl. Am Donnerstag wurde Beecar mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet – mehr dazu in VCÖ-Preis für Kufsteiner E-Carsharing-Projekt.

Zusätzlich gibt es Rail & Drive Standorte der ÖBB am Hauptbahnhof Innsbruck, Jenbach, Lienz, Landeck-Zams und Wörgl, so der VCÖ.

Wichtig sei zudem, dass die Gemeinden und Städte gute Bedingungen zum Gehen und Radfahren im Ort schaffen. Rund jeder fünfte Alltagsweg in Tirol sei kürzer als ein Kilometer und damit in Gehdistanz. Außerdem ist die Hälfte aller Strecken kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahr-Entfernung, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.